„Scheiße!“, war das Erste, was Markus Eisenbichler nach seinem zweiten Sprung herausschrie. Foto: Daniel Karmann/dpa

Am letzten Wochenende läuft es nicht rund, insgesamt war die WM aber sehr erfolgreich.

Mit viel Schwung ging es los bei der Nordischen WM in Planica – am letzten Wochenende ging den deutschen Athletinnen und Athleten ein wenig die Luft aus, allen voran den deutschen Skispringern.

Als Titelverteidiger gestartet – nicht nur 2021, sondern auch 2019 war der Mannschaftstitel auf der Großschanze nach Deutschland gegangen –, wollten Constantin Schmid, Markus Eisenbichler, Andreas Wellinger und Karl Geiger um die Medaillen mitspringen.

Gute Sprünge reichen nicht

Dass das schwer werden würde, war von vornherein klar. Zu dominierend war die Konkurrenz schon im WM-Vorfeld. Und obwohl das deutsche Quartett in Durchgang eins „durch die Bank gute Sprünge gemacht“ hatte (Bundestrainer Stefan Horngacher), war der Abstand zu den Medaillenrängen so groß, dass sich Horngacher zum Zocken veranlasst sah. „Wir haben das vorher durchkalkuliert und gesagt, wenn wir noch zu einer Medaille wollen, müssen wir was riskieren“, sagte Horngacher.

Markus Eisenbichler stocksauer

Und so ließ er den uninformierten und völlig verdatterten Eisenbichler mit zwei Luken weniger Anlauf springen, um zehn Bonuspunkte zu kassieren. 131 Meter hätte Eisenbichler bringen müssen, ein halber Meter fehlte, und der Bayer war stocksauer. „Es hätte vielleicht auch eine Luke gereicht“, sagte er. „Mit mir war es auch nicht abgesprochen. Das ist auch ein bisschen schade.“

Ironie an der Geschichte: Auch mit den Bonuspunkte wäre es statt Platz 5 der vierte Rang geworden hinter den souveränen Slowenen, den von Halvor Egner Granerud angeführten Norwegern und den Österreichern. In langen Gesprächen beruhigte Horngacher seine Springer wieder, ehe er in seinem Resümee „eine tolle Weltmeisterschaft“ lobte: „Skisprung-Deutschland hat gemerkt, dass es uns noch gibt.“ Wellinger pflichtete ihm bei: „Mit zwei Medaillen heimfahren ist schon ein ziemlich gutes Fazit.“

Dass Langläuferin Katharina Hennig über 30 Kilometer klassisch sehr gute Siebte wurde, obwohl sie den Skiwechsel „leider ziemlich verkackt“ hatte, spielte keine große Rolle. „Der linke Ski ist umgeklappt, der rechte weggefahren – und bis ich fertig war, war die Spitzengruppe weg“, klagte Hennig. Und die Kombinierer hatten beim abermaligen Sieg von Jarl Magnus Riiber wiederum auf der Schanze alle Chancen liegengelassen. Dennoch zog Teammanager Horst Hüttel, verantwortlich für Skispringen und Kombination ein positives Fazit: „Gesamt gesehen sind wir mega zufrieden.“