Weiß noch nicht genau, wo sie nach ihrer Corona-Erkrankung steht: Svenja Würth. Foto: Eibner/Memmler

Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr geht die German Trophy der nordisch Kombinierten in die zweite Auflage. Es gibt aber eine Neuerung.

Nach Österreich (Ramsau) und vor Österreich (Seefeld) gastiert der Weltcup-Tross der Nordischen Kombination im Januar in Deutschland. Die Stationen Oberstdorf (12. bis 14. Januar) und Schonach (26. bis 28. Januar) bilden zusammen die German Trophy, die ein Sponsor durch Sonderprämien in Höhe von 10 000/ 5000/3000 Euro für die Plätze 1 bis 3 auch finanziell lukrativ macht. Neu: In Oberstdorf und Schonach sind diesmal auch die Frauen in der Wertung.

 

„Kleine Premiere“ für Nathalie Armbruster

Die Finanzen hat aber die Überfliegerin im deutschen Team, Nathalie Armbruster aus Freudenstadt, gar nicht im Sinn. „Es ist das erste Mal, dass ich in Oberstdorf im Winter einen Wettkampf bestreite“, sagte die Athletin des SV/SZ Kniebis, „bisher war ich da zweimal zum Sommer-Grand-Prix oder zu Lehrgängen dort. Also eine kleine Premiere, da freue ich mich total drauf.“

Auch die zweite Schwarzwälderin im Team, Svenja Würth aus Baiersbronn, fiebert dem Wettkampf entgegen. Sie „garniert“ ihre Vorfreude aber mit indirekter Kritik am Terminplan: „Es war ja jetzt doch eine längere Pause seit dem Weltcup in Ramsau.“ Die kam der Weltklasse-Skispringerin allerdings entgegen, weil sie „über Weihnachten Corona hatte und eine Woche lang gar nicht trainieren konnte“. Erst seit Anfang Januar steht sie wieder auf den Langlaufbrettern und hofft, „dass ich trotzdem gute Leistungen zeigen kann“.

PCR eher durchwachsen

Die Langlauf-Form wird sich erst bei den Wettkämpfen am Samstag (11.00 Uhr/14.45 Uhr Gundersen) und Sonntag (09.00/12.00 Compact Race) zeigen, auf der Schanze lief es im Training mit einem Sprung auf 99,5 Meter richtig gut („die Schanze in Oberstdorf liegt mir grundsätzlich gut“), beim provisorischen Wettkampfsprung (PCR) am Freitag hatte sie allerdings Probleme. Käme der 90,5-Meter-Sprung in die Wertung, liefe sie als Sechste mit 26 Sekunden Rückstand auf Mari Leinan Lund (Norwegen) los.

Noch zwölf Sekunden mehr Rückstand hat Nathalie Armbruster, die nach 86,5 Metern landete und nach wie vor ihre Sprungform aus dem Vorjahr sucht. „Ich hoffe, dass ich die Trainingsleistungen, die ich bei unserem Vereinslehrgang in Kandersteg gezeigt habe, auch in die kommenden Wettkämpfe übertragen kann“, meinte die frisch gebackene Volljährige im Vorfeld – vielleicht kann sie ja im Wettkampf noch ein paar Meter drauflegen.

Familien-Power aus dem Schwarzwald

Die Langlauf-Strecke, das weiß Nathalie Armbruster schon, ist sehr anspruchsvoll, daher hofft sie auf die Unterstützung der Fans, die auch im Sommer für tolle Stimmung sorgen. Familienpower bringt sie schon mal mit: Die Eltern, Freunde und Heimtrainer Tino Uhlig sind in Oberstdorf (und danach in Schonach) dabei.

Manuel Faißt: Luft nach oben

Die Männer lagen beim PCR eng beieinander, Manuel Faißt (SV Baiersbronn) hat als 17. des Springens 52 Sekunden Rückstand zu PCR-Sieger Jarl-Magnus Riiber (Norwegen). Da gibt es also für Samstag (09.45/13.45 Gundersen) und Sonntag (10.00/14.15 Uhr Compact) durchaus noch Steigerungsmöglichkeiten.