Nathalie Armbruster holt in Schonach Platz 4 – und ärgert sich über eine Szene in der ersten Runde. An Ida Marie Hagen kommt im Schwarzwald niemand vorbei.
Was für ein Drama! Bei ihrer Aufholjagd Richtung Podium – nach Platz 8 im Springen – stürzte Lokalmatadorin Nathalie Armbruster, verlor dadurch Zeit und Kraft – und am Ende fehlte beim norwegischen Dreifachsieg – Ida Marie Hagen vor Gyda Westvold Hansen und Marte Leinan Lund – die Winzigkeit von zwei Sekunden zu Platz 3.
Ärger über das Pech
„Es ärgert mich, dass ich gestürzt bin in der ersten Runde. Das bringt einen einfach aus dem Rhythmus“, analysierte die 19-Jährige und ergänzte mit ein wenig selbstironisch: „Das ist mir, ehrlich gesagt, ein bisschen peinlich, wo ich doch als gute Abfahrerin bekannt bin.“
Dabei konnte sie gar nichts dafür: Sie schlitterte über eine weggebrochene Eisplatte und hatte keine Chance, das Gleichgewicht zu halten. Am Ende zuckte die Freudenstädterin mit den Schultern: „Solche Dinge passieren.“
Gelungenes Wochenende
Insgesamt war es für sie aber mit dem zweiten Platz am Samstag beim Schwarzwaldpokal hinter Hagen ein sehr gelungenes Wochenende, und das sah sie auch so: „Der vierte heute tut ein bisschen weh, aber dafür kann man sich umso mehr über den zweiten von gestern freuen“, zog sie Bilanz eines „mega coolen Wochenende bei der Stimmung, der Atmosphäre vor den vielen Menschen“, die in Schonach ein Fest der Nordischen Kombination feierten.
Das sah auch Vinzenz Geiger so, der beim Sieg von Johannes Lamparter vor Jarl Magnus Riiber, der beim Schwarzwaldpokal am Samstag beim Sieg von Jens Luraas Oftebro nach einem Einbruch auf dem letzten Kilometer nur Sechster geworden war, mit einer Energieleistung von Platz 17 noch als Dritter aufs Podium gefahren war. „Schonach war wieder mal wie jedes Jahr super cool. Super-Wetter, die Stimmung ist einzigartig hier, und da macht’s richtig Spaß, sich richtig zu quälen“, zog Geiger vor dem wieder einmal zahlreichen, enthusiastischen Publikum seinen Hut.
Manuel Faißt in der Loipe superstark
Nicht ganz nach Plan lief es für Manuel Faißt (Baiersbronn), der nach einem nicht ganz gelungenen Sprung in der Loipe von Platz 30 auf Platz 11 vorlief. Seine Bilanz war daher „geteilt. Auf der Schanze habe ich doch wieder den einen oder anderen Meter liegengelassen, aber mit dem Lauf bin ich sehr zufrieden wie gestern auch schon, und darauf gilt es aufzubauen.“
Vor allem Geigers dritter Platz versöhnte Männer-Bundestrainer Eric Frenzel ein wenig mit dem nicht ganz erfolgreichen Wochenende – beim Schwarzwaldpokal landete Geiger als bester Deutscher auf Platz 5, Julian Schmid auf 7 und Faißt wie tags drauf auf Platz 11. „Das ist nicht ganz das, was wir uns erwartet haben“, gab Frenzel zu.
Trainer ziehen gemischte Bilanz
Und auch sein Gegenpart bei den Frauen, Florian Aichinger, zog eine gemischte Bilanz: „Insgesamt haben wir uns heute nicht ganz belohnt.“ Er sieht noch einige Arbeit auf der Schanze auf sich und seine Athletinnen zukommen, vor allem „die eine oder andere Landung war nicht so optimal.“
„Schonach ist Weltklasse“
Doch in sein Fazit schloss er nicht nur die Kombiniererinnen ein: „Schonach ist Weltklasse. Es hat mich einfach nur gefreut, in Schonach sein zu dürfen.“ So ging es nicht nur ihm.