Die deutschen Kombiniererinnen und Kombinierer sind gut in das Weltcup-Wochenende im eiskalten Otepää/Estland gestartet. Zwei Schwarzwälder glänzen.
Die deutschen Kombiniererinnen und Kombinierer sind gut in das Weltcup-Wochenende im eiskalten Otepää/Estland gestartet. Im zweiten Mixed-Wettbewerb der Weltcup-Geschichte hatten die beiden Schwarzwälder Manuel Faißt (Baiersbronn) und Nathalie Armbruster (SV/SZ Kniebis) gehörigen Anteil daran, dass das Team zusammen mit den sprungstarken Jenny Nowak und Julian Schmid bei der WM-Generalprobe einzig die Norwegerinnen und Norweger um 18,2 Sekunden ziehen lassen musste. Österreich lag auf Rang 3 schon 1:30,6 Minuten zurück.
Nach dem Springen auf Platz 1
Bei 13 Grad unter dem Gefrierpunkt lag das DSV-Quartett nach dem Springen sogar knapp vor Norwegen in Führung. Das war keine Wunder, denn Nowak und Schmid waren in ihren Gruppen jeweils Erste, Faißt und Armbruster, die sich mit den besten Kombiniererinnen messen musste, jeweils hervorragende Dritte. "Das war ein guter Tag für uns. Wir konnten im Springen alle unsere Leistung abrufen", fasste Manuel Faißt zusammen.
18 Sekunden entscheiden
Das Rennen war dann zwischen den beiden Top-Teams äußerst spannend. Faißt ging sechs Sekunden vor Jens Luras Oftebro in die Loipe, die beiden wechselten zusammen auf Jenny Nowak und Ida Marie Hagen. "Wir konnten unsere Taktik so umsetzen wie geplant. Schade, dass Jenny nicht ganz mit Ida mitlaufen konnte", erzählte Faißt. Denn Hagen holte exakt die 18 Sekunden heraus, die am Ende den Ausschlag über den Sieg gaben. Nathalie Armbruster war danach im etwa gleichen Zeitkorridor wie die Dominatorin Gyda Westvold Hansen (+5), Julian Schmid konnte gegen Joergen Grabak nicht mehr viel rausholen.
"Wir sind sehr zufrieden mit unserem Stockerlplatz. Alle vier haben top Leistungen gebracht. Dass Norwegen Favorit war, war klar, wenn man sieht, wer da gestartet ist. Aber wir waren relativ nahe dran. Den Jungs und Mädchen hat’s Spaß gemacht, und das Erfolgserlebnis motiviert auch wieder", meinte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
"Am Ende haben wir den zweiten Platz sicher nach Hause gebracht, und es stehen jetzt noch zwei Tage an, und da fokussieren wir uns jetzt noch mal und hauen alles raus", blickte Faißt voraus.
Wind am Wochenende
Das könnte für den Baiersbronner schwierig werden, denn beim provisorischen Wettkampfsprung war er nur 15, was 1:04 Minuten Rückstand bedeuten würde. Und die Wind-Vorhersagen für das Wochenende sind schlecht – die Chance, dass der Sprung in die Wertung kommt, daher hoch. "Julian Schmid war top, die anderen sind nicht so gesprungen, wie wir uns das vorgestellt haben", meinte Weinbuch.
Svenja Würth mit weitestem Sprung
Das gilt für die Männer. Bei den Frauen sieht das anders aus. Svenja Würth (SV Baiersbronn) gelang der weiteste Satz auf 94,5 Meter, sie war damit Dritte, knapp vor Nathalie Armbruster. "Ich konnte über die Feiertage gut regenerieren", gibt sich die frisch 17 gewordene Freudenstädterin optimistisch für die zwei Wettkämpfe (Samstag, 13.15/ 16.00 Massenstart und Sonntag, 10.30/12.45 Gundersen). Mangels Schnee in der Heimat "haben wir noch einen Lehrgang in Seefeld gemacht, wo wir uns gut vorbereiten konnten". Und das Ergebnis will sie am Wochenende zeigen. Möglichst auf dem Podest.