Nathalie Armbruster (vorn; dahinter Marte Leinan Lund) zeigte wieder ihre große Klasse. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa

Nathalie Armbruster aus Freudenstadt steht zum Auftakt des Seefeld-Triples als Dritte auf dem Podest. Bei Svenja Würth läuft es durchwachsen, Manuel Faißt glänzt in der Loipe.

Start nach Maß: Die Freudenstädterin Nathalie Armbruster (SV(SZ Kniebis) hat beim ersten Teil des legendären Seefeld-Triples, das es jetzt endlich auch für die Frauen gibt, das Podium geentert – und das beim Massenstartrennen, „das eigentlich nicht unbedingt mein Lieblingsformat ist als laufstarke Athletin“, wie die 19-Jährige nach dem Rennen anmerkte.

 

Es wäre sogar noch mehr als Platz 3 möglich gewesen. Die nach dem 5-Kilometer-Langlauf auf Platz 4 liegende Norwegerin Gyda Westvold Hansen zeigte einen tollen Sprung auf 101,0 Meter – und direkt danach landete Nathalie Armbruster nach 97,0 Metern im Bereich der grünen Linie der Führenden.

Sie fieberte im Ziel mit dem zur Spannung sich nach oben bewegenden Balken mit – und als der wegen der Winzigkeit von 1,2 Punkten bei Platz 2 stoppte (zwei Springerinnen kamen danach noch), zeigte die Freudenstädterin ein kleines Zeichen der Enttäuschung, indem sie die Hände nach oben warf.

Knappe Abstände

Die kurze Enttäuschung wich aber gleich wieder einem glücklichen Lächeln, denn nur Siegerin Ida Marie Hagen zog noch an Westvold Hansen und Armbruster vorbei – aber auch knapp. „Viel besser hätte es nicht laufen“, strahlte Nathalie Armbruster, „ich habe ein echt sehr, sehr gutes Rennen gemacht.“

Ein wenig haderte sie zwar mit ihrem Sprung („das kann ich sogar fast noch einen Ticken besser“), doch das war Hadern auf hohem Niveau, denn auch der Sprung war top, den größten Einfluss hatte der wechselnde Wind. „Das war unglaublich knapp am Sieg vorbei“, verwies Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger auf die knappen Abstände.

Tolle Stimmung – aber ...

Die Stimmung in Seefeld war klasse, viele Fans hatten den Weg ins Stadion gefunden. „Schonach toppt’s natürlich nicht ganz“, erklärte Armbruster und erinnerte an die Wettkämpfe vor zwei Wochen: „Das war noch mal ein bisschen krassere Stimmung zu Hause, aber hier waren auch wieder so viele deutsche Fans, die uns unterstützten. Mega cool.“

Svenja Würth mit Problemen

Bei den anderen DSV-Frauen lief es durchwachsen. Während sich die derzeit sprungstärkste Maria Gerboth von Platz 17 nach dem Laufen auf Platz 10 verbessern konnte, lief es beim Comeback der Baiersbronnerin Svenja Würth nach ihren gesundheitlichen Problemen in der Loipe schlecht und auf der Schanze durchwachsen. Am Ende wurde sie 17.

Bei den Männern zeigte Manuel Faißt (Baiersbronn), in welch großartiger Laufform er ist. Im Zielsprint nach zehn Kilometern war er als Vierter bester Deutsche, ihm fehlten nur zwei Sekunden auf den Schnellsten, Jarl Magnus Riiber, der danach auf der Schanze alles klarmachte.

Bei Manuel Faißt klemmt’s auf der Schanze

Faißts Sprung gelang – wie bei den meisten DSV-Startern – nicht optimal. „Da gibt es noch kleine Verbesserungsmöglichkeiten für die nächsten Tage“, meinte Bundestrainer Eric Frenzel. Faißt rutschte dadurch auf Platz 9. Hinter Riiber machten Johannes Lamparter (Österreich) und Schwarzwaldpokal-Sieger Jans Luraas Oftebro das Podium komplett, bester Deutscher wurde Julian Schmid auf Platz 5.

Zwei weitere Highlights

Weiter geht es am Samstag im Individual-Compact-Format mit festen Zeitabständen nach dem Springen (Frauen: 10.00 Uhr Springen/14.10 5 km Laufen; Männer: 10.45 Uhr Springen/14.50 Uhr 7,5 km Laufen), und am Sonntag beschließt ein klassischer Gundersen-Wettkampf das Seefeld-Triple (Frauen: 09.45 Uhr Springen/14.25 7,5 km Laufen; Männer: 10.30 Uhr Springen/15.10 Uhr 12,5 km Laufen).