Der Schwarzwaldpokal kann kommen: Die deutschen Frauen zeigen sich am ersten Tag in Schonach gut gerüstet. Bei den Männern könnte sich ein Drama abzeichnen.
Einen Auftakt nach Maß erwischten die deutschen Starterinnen um Nathalie Armbruster (SV/SZ Kniebis) in Schonach.
Die Sprungform stimmt
Am ersten Tag standen nach dem Langlauftraining im Wittenbachtal ein Trainingssprung und der provisorische Wettkampfsprung (PCR) auf der Langenwaldschanze auf dem Programm, und in beiden Durchgängen zeigten die Freudenstädterin und ihre Teamkolleginnen, dass mit ihnen zu rechnen sein wird beim Schwarzwaldpokal am Samstag (Sprung 09.30 Uhr Männer/10.45 Uhr Frauen; Langlauf 13.10 Uhr Frauen/13.40 Uhr Männer) und beim Individual Compact Race am Sonntag (Sprung 09.15 Uhr Männer/10.30 Uhr Frauen; Langlauf 15.40 Uhr Frauen/14.15 Uhr Männer.
Um auf der Schanze nicht schon die Chancen auf den Sieg zu verspielen, hatte Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger in den quälend langen, wettkampffreien Wochen bis Schonach zum Extra-Sprungtraining nach Trondheim geladen. Positiver Nebeneffekt: Auf diesen Schanzen im Granåsen skisenter werden vom 26. Februar bis zum 9. März die Weltmeistertitel vergeben.
Sondertraining zahlt sich aus
Und die Kombiniererinnen haben die Extra-Trainingsschicht optimal genutzt. „Die Athletinnen sind im Skispringen sehr gut drauf“, konstatierte Aichinger schon vor den ersten beiden Auftritten in Schonach. Und seine Truppe enttäuschte ihn nicht – im Gegenteil. Nathalie Armbruster flog im ersten Training auf Platz 2 hinter der überraschend starken Lisa Hirner aus Österreich.
„Ein Heim-Weltcup bedeutet irgendwo auch mehr Druck, weil man noch einmal mehr zeigen will, was man kann“, erklärte Nathalie Armbruster vor ihrem Auftritt. Von Nervosität war aber nichts zu sehen. Als es zum ersten Mal ein bisschen drauf ankam, lieferte sie mit Platz 5 im PCR, hauchdünne 4,8 Punkte hinter PCR-„Siegerin“ Haruka Kasai, wieder einen tollen Sprung ab.
Wetterprognosen sind gut
Angesichts der guten Wetterprognosen ist allerdings nicht davon auszugehen, dass dieser Sprung in die Wertung kommen wird. „Letztendlich möchte ich einfach die positive Stimmung und die einzigartige Schonacher Atmosphäre mitnehmen“, sagt Nathalie Armbruster. Dem steht nach dem kurzen Zittern im Vorfeld nichts im Wege.
Abgerundet wurde der tolle Auftritt der deutschen Frauen durch Maria Gerboth (2.), Trine Göpfert (8.), die zuletzt krankheitsgeschwächte Jenny Nowak (11.) und Anne Häckel (13.). Alle sieben DSV-Starterinnen lagen in den Top 19.
Bei Manuel Faißt ist Sand im Getriebe
Bei den Männern lief es für Lokalmatador Manuel Faißt (SV Baiersbronn) sehr durchwachsen, er landete mit 91,0 Metern auf Platz 25. Julian Schmid überzeugte mit 101,00 Metern und Platz 2, David Mach mit 97,5 Metern auf Platz 8. Bei Vinzenz Geiger (12.) und Johannes Rydzek (18.) ist ebenfalls noch deutlich Luft nach oben.
Ein absoluter Hammer droht
Sollte der PCR herangezogen werden, gäbe es allerdings einen absoluten Hammer: Der norwegische Dominator Jarl-Magnus Riiber wurde wegen seines Anzugs disqualifiziert – er müsste dann bei der Entscheidung zusehen.
Svenja Würth hofft auf Seefeld
Zusehen musste auch Pechvogel Svenja Würth, die immer noch untröstlich ist und mit ihren Infekten hadert. „Mein Körper hat sich schon in Lillehammer mit Atemnot und Schüttelfrost gegen die Belastung gewehrt.“ Sie hofft jetzt auf Seefeld in zwei Wochen.
Das Programm
Samstag, 18. Januar (Schwarzwaldpokal/Gundersen) 08.30 Uhr: Training Skispringen Männer. 09.30 Uhr: Skispringen Wertungsdurchgang Männer. 10.45 Uhr: Skispringen Wertungsdurchgang Frauen. 13.10 Uhr: Langlauf Frauen 5 km. 13.40 Uhr: Langlauf Männer 10 km.
Sonntag, 19. Januar (Weltcup/Compact) 08.15 Uhr: Skispringen Probedurchgang Männer. 09.15 Uhr: Skispringen Wertungsdurchgang Männer. 10.30 Uhr: Skispringen Wertungsdurchgang Frauen. 14.15 Uhr: Langlauf Männer 7,5 km. 15.40 Uhr: Langlauf Frauen 5 km.