Und wieder leuchtet der Name Nathalie Armbruster ganz oben. Die Freudenstädterin vom SV/SZ Kniebis heimste den nächsten Titel ein. Und Fabienne Klumpp half mit.
Der nächste Streich von Kombinations-Superstar Nathalie Armbruster: Im Teamsprint holte sie sich nach Platz 1 im Einzel mit dem Team Baden-Württemberg den nächsten deutschen Titel. Doch nicht nur sie zeigte eine überragende Leistung, sondern auch Teamkollegin Fabienne Klumpp aus Baiersbronn.
Die 16-Jährige, die tags zuvor am Samstag im Einzel Platz 3 in der Juniorinnenwertung (Platz 5 insgesamt) mit Zähnen und Klauen verteidigt hatte, ließ die routinierte Sächsin Ronja Loh auf der Rollerstrecke nicht entkommen.
„Wir hätten damit echt nicht gerechnet“, gab Nathalie Armbruster zu, „Team Sachsen 1 ist als klarer Favorit in den Tag gestartet.“ – „Das war mega“, ergänzte Fabienne Klumpp.
Fabienne Klumpp bärenstark
Bei allen fünf Wechseln auf der sechsmal 1,5-Kilometer-Strecke lagen Fabienne Klumpp/Ronja Loh und Nathalie Armbruster/Jenny Nowak gleichauf. Auf der fünften Runde startete Ronja Loh einen Angriff und holte drei Sekunden auf Fabienne Klumpp heraus – die hatte Nathalie Armbruster aber schon auf der ersten Geraden wieder aufgeholt. „Fabienne hat das super gut gemacht, an Ronja dranzubleiben“, lobte Nathalie Armbruster die Baiersbronner Juniorin.
So kam es zum Showdown der beiden besten deutschen Kombiniererinnen. Nathalie Armbruster ging an Jenny Nowak vorbei an die Spitze, setzte sich leicht ab und brachte den Vorsprung locker ins Ziel. „Jenny und ich haben uns ein kleines Duell geliefert“, sagte Nathalie Armbruster im Ziel lachend.
Alte Stärke auf der Schanze
Schon in Teil eins der abschließenden Frauen-Veranstaltung in Oberstdorf setzte sich fort, was sich in den Lehrgängen und auch im Einzel am Samstag angedeutet hatte: Durch das Ende der Doppelbelastung Schule/Leistungssport hat Nathalie Armbruster auf der Schanze zu alter Stärke zurückgefunden. 101,5 Meter von der kleinen Schanze bei Anlauf aus Luke 27 – das war ein nahezu perfekter Sprung der Gewinnerin des Sommer Grand Prix’. „Ich bin wahnsinnig stolz auf unseren Sprung-Wettkampf“, bilanzierte Nathalie Armbruster.
Spannender Showdown
Denn auch die erst 16-jährige Fabienne Klumpp kam aus Gate 31 mit einem sehr gelungenen Satz auf 87,0 Meter. Dadurch hatte Team Baden-Württemberg nach dem Springen einen Minivorsprung von vier Sekunden auf Sachsen, allerdings schon 58 Sekunden auf Bayern. Es war angerichtet für den spannenden Showdown – und die Athletinnen enttäuschten diese Erwartung nicht.
Auf jeden Fall herrscht nach diesen tollen Leistungen die Vorfreude auf den Winter. „Man merkt, es wird immer kälter, es kann also bald losgehen mit dem Weltcup“, freute sich Sepp Buchner, der sportliche Leiter Skisprung und nordische Kombination.
Sonderlob vom sportlichen Leiter
Der hatte auch ein Sonderlob für die dritte Baden-Württembergerin parat: Amelie Steiner vom SC Menzenschwand rollte zusammen mit Marie Naehring das Feld nach dem Springen von hinten auf und kam auf Platz 3 ins Ziel – da Marie Naehring aber aus Winterberg in Nordrhein-Westfalen kommt, das Team also ein gemischtes war, ging der offizielle dritte Platz an Bayern 1. „Aber das war schon ein Prestige-Erfolg für die beiden“, so Buchner.
Der Winter kam kommen
Nicht nur er freute sich über die erstklassigen Darbietungen der deutschen Frauen – auch Nathalie Armbruster kam – wie so oft in Oberstdorf – wieder einmal aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Den Startpunkt der guten Laune bildete der Auslauf im Sprungstadion: Nach ihrem genialen Auftritt löste sich die letzte Spannung und lachend grüßte sie in die Runde. Die gute Laune blieb ihr den ganzen Tag erhalten. „Das war auf jeden Fall sehr spannend heute, Damen-Kombination anzukucken“, hatte sie auch einen Wink ans IOC in Sachen Olympia-Teilnahme in petto.