Beim zweiten Weltcup in Lillehammer hat sich Nathalie Armbruster den ersten Podestplatz erkämpft – und wie! Nach einem durchwachsenen Sprung hetzte die Freudenstädterin furios durch der Loipe. Sorgen gab es nach einem Sturz von Svenja Würth.
Am Ende war nur Ida Marie Hagen vor der Athletin des SV/SZ Kniebis – die Norwegerin hat eine überragende Sprung- und Laufform, da wird es für die ganze Konkurrenz schwer werden, die 24-Jährige überhaupt einmal zu schlagen.
Armbruster wie entfesselt
Rund zehn Meter fehlen Nathalie Armbruster zurzeit auf der Schanze, um ganz vorne mitspringen zu können – zumindest im norwegischen Lillehammer. „Ja, da wäre noch deutlich mehr drin, wenn ich hier mal die Kante ordentlich treffen würde“, gab Nathalie Armbruster zu, ließ sich den sensationellen Tag aber nicht vermiesen.
Das Compact Race mit festen Abständen ist ihr am Samstag entgegengekommen. Wie entfesselt raste sie von Platz 8 im Springen auf den zweiten Platz vor und ließ sich auch von der ebenfalls noch nicht in Sprung-Topform befindlichen Gyda Westvold Hansen stoppen, die sich von Sprungplatz 13 noch hinter Armbruster den letzten Podestplatz schnappte.
Die Freudenstädterin kann es nicht fassen
„So verrückt heute. Ich bin unfassbar happy und freue mich einfach riesig über diesen zweiten Platz. Das fühlt sich immer noch so unwirklich an, dass es heute wirklich passiert ist“, sprudelte es aus der im Sommer glänzend aufgelegten Nathalie Armbruster heraus. Gerechnet hatte sie nach dem Springen nicht damit, allenfalls mit Platz 3 hatte sie geliebäugelt. Aber „vor allem dass ich mich während des Rennens so gut fühle, das hätte ich mir nicht erträumt“. Happy End in Lillehammer.
Sorgen nach Svenja Würths Sturz
Dabei hatte das Abenteuer in Norwegen eher schlecht begonnen. Die Baiersbronnerin Svenja Würth stürzte nach einem Irrsinnsflug auf 100,5 Meter beim provisorischen Wettkampfsprung, konnte aber die Wettkämpfe ohne größere Probleme bestreiten, rutschte aber nach Platz 10 am Freitag tags darauf beim harten Rennen von Sprungplatz 7 auf Rang 26.
„Wir sind echt überhaupt nicht klargekommen mit der Schanze am Anfang, haben uns aber wirklich reingekämpft, reingearbeitet“, bilanzierte Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger, „es war heute das erste Mal, dass wir mit der Schanze ein bisschen warm geworden sind.“ Springerisch überzeugte wieder Maria Gerboth als Beste von der Schanze, Platz 12 wurde es für sie.
Lob vom Bundestrainer
Aber alle feierten natürlich Nathalie Armbruster, die die letzte Saison auf Platz 5 beendete. „Richtig schön, wie sich das ganze Team mit mir gefreut hat“, meinte die 18-Jährige strahlend. „Die Natalie hat richtig hart an sich gearbeitet und mit ihrer Laufstärke die extrem harte Strecke super gemeistert“, lobte Aichinger, „sie war sehr gut unterwegs und hat vor allem in die Abfahrten die Zeit gut gemacht. Ja, hochverdienter zweiter Platz.“
Bei den Männern holte sich am Samstag Julian Schmid im Fotofinish Rang 2 hinter Dominator Jarl Magnus Riiber, der Baiersbronner Manuel Faißt, der schon in Ruka Stärke zeigte, raste nach einem misslungenen Sprung von Platz 28 mit fünftbester Laufzeit auf Rang 13 vor. Tags darauf feierten Vinzenz Geiger und Julian Schmid vor Riiber einen deutschen Doppelsieg, Manuel Faißt wurde mit nur 17,3 Sekunden Rückstand Achter.