Am Ende musste Nathalie Armbruster (hinten) der Österreicherin Lisa Hirner im Schlusssprint den Vortritt lassen. Aber mit Platz 3 zeigte sie sich "mega zufrieden". Foto: Eibner/Angerer

Das Wintersport-Märchen geht für die Freudenstädterin Nathalie Armbruster nahtlos weiter. Dabei hatte sie mit einigen Problemen zu kämpfen.

Dritter Weltcup-Auftritt – zweiter Podestplatz: Auch im österreichischen Ramsau legte die 16-Jährige, die für den SV/SZ Kniebis startet, den Grundstein im Springen. Ihre 93,0 Meter bedeuteten Platz 3 – direkt vor der Italienerin Annika Sieff, die in der Weltcup-Wertung noch vor ihr lag, und nur zwei Sekunden hinter der Österreicherin Lisa Hirner. Nur die spätere Siegerin Gyda Westvold Hansen war – wie immer – unerreichbar voraus.

Kampf in der Loipe

Der Langlauf auf der schweren Strecke war dann ein harter Kampf. "Ich hab mich beim Rennen nicht ganz so gut gefühlt", gab Nathalie Armbruster zu, denn die Nachwirkungen ihrer Erkältung waren noch zu spüren. "Vor drei Tagen habe ich mich noch gar nicht gut gefühlt, und ich habe es beim Rennen gemerkt, dass ich immer noch nicht hundertprozentig fit war", meinte sie und wusste auch den Grund für das nicht optimale Gefühl: "Das lag daran, dass ich eben nicht trainieren konnte." Sie hielt allerdings ihren dritten Platz gegen die hinterherjagende Konkurrenz – und fast hätte es sogar zu Platz 2 gereicht, doch Lisa Hirner rettete sich ins Ziel.

Svenja Würth lässt aufhorchen

Hinter Nathalie Armbruster ließ auch Svenja Würth aufhorchen. Obwohl Ramsau nicht der Lieblingsort der Baiersbronnerin ist ("Ich mag die Schanze nicht so, es läuft auch hier meistens nicht rund"), lag sie nach dem Springen auf Platz 5 und zeigte auf der Langlaufstrecke ihre verbesserte Form. "Das war schon eine tolle Leistung", gratulierte ihr Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger, "sie hat ihr personal best gemacht. Das geht Stück für Stück aufwärts, und so kann’s weitergehen." Und natürlich fand Aichinger Platz 3 von Nathalie Armbruster "richtig cool": "Sie hat sich taktisch echt klug verhalten."

Manuel Faißt sehr stark

Bei den Männern landete Vinzenz Geiger nach Zielfotoentscheid auf dem dritten Platz – er hatte nach dem Springen einige Plätze gutzumachen. Vorne rettete der Norweger Jarl Magnus Riiber seinen Ein-Minuten-Vorsprung knapp, am Ende waren nur noch acht Sekunden übrig. Und Riibers Landsmann Jens Luraas Oftebro hatte die Schuhspitze vor Geiger. "Den Zielsprint hätte ich schon gerne gewonnen", gab Geiger lachend zu, "aber mit dem Podium bin ich sehr zufrieden." Das konnte auch der Baiersbronner Manuel Faißt sein, der nach dem Springen "nur" auf Platz 9 lag, aber auf Platz 7 nach vorne lief. "Wichtig war, dass der Manuel ein sehr starkes Rennen gemacht hat", lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Und der noch nicht so ganz in der Saison angekommene Schwarzwälder Fabian Rießle (Breitnau) lief von Platz 26 auf 13 vor. "Das war für ihn auch sehr wichtig", erklärte Weinbuch, "er ist jetzt schön langsam am Kommen."

Adler noch flügellahm

Bei der Qualifikation zum Skisprung-Weltcup in Engelberg überraschten Pius Paschke als bester Deutscher (Platz 7) und der Schwarzwälder Stephan Leyhe als Zweitbester (16.) vor Constanton Schmid (17.). Beim Sieg des Norwegers Halvor Egner Granerud lief es für Andreas Wellinger (22.), Karl Geiger (29.) und Markus Eisenbichler (33.) aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher noch nicht rund.