In der Saisonvorbereitung der nordisch Kombinierten steht das erste große Highlight vor der Tür: das legendäre „Night Race“ von Oberstdorf. Svenja Würth und Manuel Faißt greifen ein.
Neben der Freudenstädterin Nathalie Armbruster und der Premierensiegerin von Tschagguns, Jenny Nowak, greift nun auch Svenja Würth aus Baiersbronn bei den Damen ein. Und bei den Herren hat das Weltcup-Team um Manuel Faißt (Baiersbronn) seinen ersten Auftritt, nachdem in Tschagguns noch ein Nachwuchsteam seine ersten Sporten verdiente.
Außergewöhnliches Publikum
„Mit dem Publikum hier im Allgäu ist das für mich immer ein kleines Tour-de-France-Gefühl“, freut sich nicht nur Julian Schmid auf den Auftritt vor der wie immer „außergewöhnlichen Kulisse“ (Johannes Rydzek). Auch für den Baiersbronner Manuel Faißt wird der Wettkampf am Mittwoch (18.45 Uhr Springen/20.45 Uhr Lauf auf dem City-Course) die erste Nagelprobe.
Nachdem der Baiersbronner im vergangenen Jahr läuferisch aufgeschlossen hat zu den ganz Großen, lief es auf der Schanze eher durchwachsen. So misst Faißt dem ersten Auftritt auch eine gewisse Signalwirkung bei. Doch „im Sommer ist auch eine gewisse Lockerheit entscheidend, noch nicht, welche konkreten Ergebnisse am Ende dastehen“, weiß Julian Schmid.
Svenja Würth hadert mit ihren Sprüngen
Das sieht Svenja Würth ein wenig anders. Denn sie hat den ersten Wettkampf in Österreich zugunsten einer weiteren Trainingswoche auf der Schanze gecancelt – „das Springen ist noch etwas zu unkonstant“, sagt sie. Umso mehr fiebert sie der Premiere beim Wettkampf in Oberstdorf (18.00 Uhr Springen/20.15 Lauf) entgegen: „Besonders freue ich mich darüber, dass wir jetzt in Oberstdorf das erste Mal auf der Großschanze springen.“
Mit dem Springen in Tschagguns war Nathalie Armbruster trotz Platz 4 nicht so ganz zufrieden, auch in den Trainingssprüngen von Oberstdorf war noch Luft nach oben. Doch die Freudenstädterin ist eine Kämpferin und nimmt die Herausforderung für den Mittwochabend an.
Genauso wie die Top-Männer. Bundestrainer Eric Frenzel weiß, dass nach dem Wechsel von Heinz Kuttin zu den Spezial-Skispringerinnen und dem Einbau von Konstantin Kreiselmeyer ins Trainerteam noch Baustellen vorhanden sind.
Doch Oberstdorf bietet dem Team um Manuel Faißt eine wichtige erste Standortbestimmung: „Für uns ist es in Oberstdorf das erste Mal, dass wir in dieser Saisonvorbereitung auf die internationale Konkurrenz treffen.“
Darauf fiebern auch die Damen hin, bei denen nicht nur Svenja Würth zur Mannschaft stößt, sondern auch Trine Göpfert und Ronja Loh. „Da sind wir mit der vollen Girl-Power am Start, und dann schauen wir, was da geht“, blickt Bundestrainer Florian Aichinger voller Zuversicht voraus.
Beim provisorischen Wettkampfsprung, der gewertet würde, wenn am Mittwoch kein Sprung möglich wäre, lief es ordentlich: Svenja Würth auf 5, Nathalie Armbruster auf 8, fünf deutsche Damen hinter der Top drei. Der Rückstand zur überragenden Österreicherin Lisa Hirner wären durch das Compact-Race-Format mit festen Zeitabständen noch erträgliche 17 Sekunden (Maria Gerboth) bis 33 Sekunden (Nathalie Armbruster) – aber es würde dennoch eventuell hart, um den Sieg mitzulaufen.