Das war schon einmal vielversprechend: Der Baiersbronner Manuel Faißt hat beim Weltcup-Auftakt der Kombinierer als bester Deutscher den fünften Platz belegt. Die anderen DSV-Starter waren schon nach dem Springen chancenlos.
Bundestrainer Hermann Weinbuch hatte es schon im Vorfeld gesagt: "Bei dieser Schanze muss man sehr genau springen, da sind die Jungs gefordert." Aber wie schon in der letzten Saison wollte es bei seinen Jungs nicht so recht klappen. Der Dominator der letzten Saison, Jarl Magnus Riiber, legte den besten Sprung vor und startete damit in der Loipe 1:38 Minuten vor Vinzenz Geiger, 1:43 vor Johannes Rydzek, 1:55 vor Terence Weber, 1:56 vor Julian Schmid, 2:29 vor Routinier Eric Frenzel und gar 3:26 vor dem Breitnauer Fabian Rießle. Auf fünf Kilometer nicht wettzumachende Rückstände.
Weitesters Sprung kommt von Manuel Faißt
Der einzige Deutsche, der auch in der letzten Saison beständig Topform auf der Schanze zeigte, legte mit 143,0 den weitesten Satz hin und startete nut zehn Sekunden hinter Riiber: der Baiersbronner Manuel Faißt. Der hat allerdings sein Schwäche in der Loipe, und so kämpfte der 28-Jährige in der klirrenden finnischen Kälte um jeden Meter. Er hielt auch exzellent mit, musste aber die läuferisch besseren Johannes Lamparter (Österreich) und Jens Luraas Oftebro (Norwegen) noch passieren lassen – und landete so auf dem fünften Platz mit nur 32,1 Sekunden Rückstand zum überragenden Riiber, der vor Lamparter und Oftebro den 37. Weltcupsieg feierte und nahtlos an seinen vergangenen Traumwinter anknüpfte.
Kraft fehlt auf den letzten Metern
"Am Ende waren die Kräfte am Ende. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, dass es nicht zum Podium gereicht hat", sagte Faißt. Bei Temperaturen von zwölf Grad unter dem Gefrierpunkt lief der sechsmalige Weltmeister Rydzek in der Nähe des Polarkreises noch auf Platz zehn vor. "Ich bin zufrieden. Es hat nicht ganz fürs Stockerl gereicht. Aber wir sind gut reingekommen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Allerdings bereitet ihm nach wie vor die Schwäche auf der Schanze Kopfzerbrechen. "Da haben wir definitiv noch Luft nach oben", weiß er, auch wenn er über die Fortschritte im Sommertraining und im Vorfeld von Ruka in Planica berichtete. Frenzel landete auf Platz 24, Team-Olympiasieger Rießle auf Rang 29. "Die Trauben hängen sehr hoch, das Sprungniveau hat sich brutal entwickelt. Wir waren gut – die anderen noch besser", sagte Weinbuch.
Deutsche Laufergebnisse top
Die Auswertung der Laufergebnisse zeigt eindeutig, dass bei besseren Flugeinlagen die DSV-Starter dominieren könnten: Schmid (am Ende 13.) war der Schnellste in der Lopie, Weber (17.) Nummer 4, Rydzek Fünfter, Geiger (11.) Achter vor Riessle. Weiter geht es schon am Samstag, dann folgt nach dem Springen ein Rennen über die gewohnten zehn Kilometer, das den laufstarken Deutschen entgegenkommen dürfte. "Da wollen wir aufs Stockerl kommen. Wir werden morgen noch besser springen", sagte Weinbuch.