Das ist neu für Nathalie Armbruster aus Freudenstadt: Die 19-Jährige startet beim Dreifach-Weltcup in Otepää im Gelben Trikot – und wird von Beginn an gejagt.
Auf das erfolgreiche und traditionsreiche Seefeld-Triple folgt für die neue Gesamtweltcup-Führende Nathalie Armbruster vom SV/SZ Kniebis das „Otepää-Triple“. Wie in Österreich eine Woche zuvor stehen für die nordischen Kombinierer in Estland am Wochenende drei Weltcups in drei verschiedenen Formaten an, nur die Reihenfolge ist anders.
„Es wird eine ganz neue Erfahrung sein, dort mit dem Gelben Trikot auf der Schanze zu sitzen und in die Loipe zu gehen“, hat es Nathalie Armbuster immer noch nicht ganz geschafft, „den Sieg von Seefeld zu realisieren“.
Ihre größte Sorge – und die des ganzen Teams – war, dass das äußerst wichtige Wochenende buchstäblich ins Wasser fallen würde, denn der Schnee wurde knapp in Otepää. Am Ende gab es aber doch wie schon vor drei Wochen in Schonach – grünes Licht von den Schneekontrolleuren.
Svenja Würth muss passen
„Bei unserem ausgedünnten Weltcup-Kalender hätte uns eine Absage richtig wehgetan“, gibt Bundestrainer Florian Aichinger zu, „aber jetzt sind wir wirklich froh, dass wir dort noch mal drei Wettkämpfe bestreiten können.“ Allerdings ohne Svenja Würth: Die Baiersbronnerin kränkelt weiter und kann nicht in Otepää an den Start gehen.
Gute Wetterprognosen
Los ging es schon am Donnerstag mit dem provisorischen Wettkampf-Sprung (PCR), der in die Wertung kommt, sollte an einem der drei Tage nicht gesprungen werden können. Zwar sind gutes Wetter und kalte Temperaturen vorhergesagt, aber auch Windböen mit bis zu 25 km/h sollen möglich sein.
Ida Marie Hagen kämpferisch
Beim PCR konnte man aber schon sehen, dass die Norwegerin Ida Marie Hagen sich „ihr“ Gelbes Trikot nach den Vorkommnissen von Seefeld – mit ihrer Disqualifikation am zweiten Tag – wieder zurückholen möchte. Sie sammelte mit einem Sprung auf 89,5 Meter 107,0 Punkte auf „einer der kleinsten Schanzen im Weltcup-Kalender“ (Aichinger). Das genügte für Platz 4 hinter den Österreicherinnen Annalena Slamik und Claudia Purker sowie Armbrusters Teamkollegin Maria Gerboth.
Nathalie Armbruster landete bei 84,0 Metern mit 99,8 Punkten deutlich dahinter (Platz 10). Es ist also schon am Freitag beim Massenstartrennen (14.00 Uhr 5 km/17.15 Uhr Springen; Männer: 14.45 Uhr 10 km/18.00 Uhr Springen) mit einem harten Kampf zu rechnen, der am Ende auf der Schanze entschieden werden wird.
Manuel Faißt mit Problemen
Bei den Männer zeigte sich Jarl Magnus Riiber wieder einmal als eindeutig bester Springer. Er hätte bei einer PCR-Wertung sagenhafte 8,4 Punkte Vorsprung auf Thomas Rettenegger (Österreich). Während David Mach als Vierter und Julian Schmid als Fünfter gut mit der Tehvandi-Schanze zurechtkamen, tat sich Manuel Faißt (SV Baiersbronn) als 20. sehr schwer. Da ist noch Luft nach oben.
Doch Otepää ist für alle DSV-Athletinnen und -Athleten so eine Art geheimer Lieblingsort im Weltcup. „Und jetzt haben wir natürlich auch das Gelbe Trikot mit im Gepäck. Das ist richtig cool“, freut sich auch Jenny Nowak.
Nathalie Armbruster bleibt cool
Alle wollen versuchen, gemeinsam mit Nathalie Armbruster das Trikot mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Die Freudenstädterin bleibt indes ganz cool. „Ich möchte jetzt den Flow von Seefeld mit nach Otepää nehmen“, erklärt sie. Dieser Flow hat in Seefeld immerhin zu ihren zwei ersten Weltcup-Siegen geführt.