Der Altbürgermeister von Dotternhausen und Dautmergen ist gestorben. Foto: NUZ

Norbert Majer ist tot. Der Altbürgermeister von Dotternhausen und Dautmergen starb im Alter von 80 Jahren überraschend während eines Rehaaufenthalts in Bad Dürrheim.

Majer war bis zu seiner Pensionierung über Jahrzehnte hinweg Kommunalpolitiker mit Leib und Seele. Er war ein Kämpfer und wenn ihm eine Sache wichtig war, dann hat er sich mit vollem Einsatz dafür stark gemacht.

 

Majer wurde am 11. März 1944 geboren und stammt ursprünglich aus Engstlatt. Nach der Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt in Haigerloch startete sein Weg ins Berufsleben im Landratsamt in Balingen, wo er unter anderem bei der Kreisreform mitwirkte. Seine Stationen waren bei der Kommunalaufsicht und er war persönlicher Referent von Landrat Erhard Lazi sowie Assistent von Andreas von Bülow.

Bei der Lebenshilfe viel bewegt

1973, im Alter von gerade einmal 28 Jahren, wurde er zum Bürgermeister von Dotternhausen und Dautmergen gewählt. Unter anderem fiel der Bau der Turn- und Festhalle in Dotternhausen in seine Amtszeit.

1989 übernahm Majer hauptberuflich den Posten des Geschäftsführers der Lebenshilfe Zollernalb und gab das Bürgermeisteramt in Dotternhausen nach zwei Amtsperioden ab. 18 Jahre lang, bis 2007, prägte er die Lebenshilfe: In dieser Zeit entwickelte sich diese zu einer Einrichtung mit acht Wohnheimen und vier Behindertenwerkstätten.

Bürgermeister mit Leib und Seele

Als ehrenamtlicher Bürgermeister blieb er Dautmergen bis 2011 verbunden. In den 38 Jahren hat er in der Schlichemtalgemeinde viel bewegt. Gebaut wurden unter Majers Ägide unter anderem das Bürgerhaus und das neue Feuerwehrhaus.

„Ich freue mich über die Entwicklung der beiden Gemeinden, denn ich war Bürgermeister mit Leib und Seele“, sagte Majer unserer Redaktion im Jahr 2014 anlässlich seines 70. Geburtstages.

Kampf für den Plettenberg

Nicht nur als Bürgermeister setzte er sich kommunalpolitisch ein: Eine Periode lang saß er zudem für die Freien Wähler im Kreistag. In den vergangenen Jahren galt sein beharrlicher Einsatz vor allem dem Verein Natur- Umweltschutz Zollernalb (NUZ), den Majer 2018 mitbegründet hat und diesem seither auch vorstand. Mit dem Verein setzte er sich für aktuelle Umweltthemen in der Region ein. Vor allem auf die Firma Holcim hatte er stets ein kritisches Auge geworfen: Er engagierte sich zuletzt stark gegen die Süderweiterung des Kalksteinabbaus auf dem Plettenberg sowie die Lautstärke der Seilbahn und die Emissionen der Firma. „Ihm waren Fakten besonder wichtig“, betonte der zweite Vorsitzende der NUZ, Siegfried Rall.

Sammler von Informationen

Unermüdlich sammelte Majer über Jahrzehnte Informationen rund um den Plettenberg und die Firma Holcim. „Er hat nie locker gelassen“, so Rall. Wie es bei dem Verein nun nach dem Tod Majers weitergeht, wird in den nächsten Wochen in einer Versammlung besprochen.

Trotz seinem unermüdlichen Engagement für die Kommunalpolitik blieb ihm genügend Zeit für Hobbys: Gerne war er auf Reisen, Skifahren, Golfen und Rad fahren.

Um den Verstorbenen trauern nicht nur seine Lebensgefährtin und seine vier Kinder, sondern auch viele Menschen im Oberen Schlichemtal.