Bei den Imnauer Mineralquellen sprudelt der Sprudel noch in der Flasche. Der Getränkehersteller aus dem Eyachtal ist noch nicht von Lieferengpässen bei Kohlensäure betroffen, da er sie aus der Zuckerindustrie bezieht. Foto: Weber

Deutschlandweit sind Bierbrauer und Getränkehersteller in Sorge, ob sie noch genug Kohlensäure bekommen. So wird die Situation bei den Imnauer Mineralquellen eingeschätzt.

Haigerloch-Bad Imnau - Kohlesäuremangel wegen Lieferengpässen ist in Bad Imnau offenbar kein Thema. "Aktuell ist es so, dass wir keine Produktionsausfälle aufgrund von Lieferschwierigkeiten unseres Lieferanten hatten", beantwortet Reiner Löhle, Technischer Betriebsleiter des Mineralwasser- und Süßgetränkeherstellers aus dem Eyachtal, eine Anfrage unserer Redaktion.

Das liegt daran, dass die Mineralquellen über ihren langjährigen Lieferanten Kohlensäure aus der Zucker- und nicht aus der Düngemittelindustrie beziehen. Darüber, so Löhle weiter, sei man froh und dankbar und er hofft, dass der Lieferant des Unternehmens dieses Lieferbereitschaft weiter aufrecht erhalten kann.

Lage in der Branche ist angespannt

Dennoch räumt er ein, dass die Lage bei den Brauereien und Getränkeherstellern derzeit sehr angespannt sei. Vor allem Unternehmen, die ihre Kohlensäure aus der Düngemittelproduktion beziehen sind betroffen.

Die Düngemittelhersteller haben nämlich laut Medienberichten wegen der hohen Gaspreise die energieintensive Produktion von Düngemitteln zurückgefahren. Und weil als Nebenprodukt der Düngemittelproduktion Kohlendioxid (CO2) anfällt lautet die simple Rechnung: Weniger Düngemittel gleich weniger Kohlendioxid gleich weniger Kohlensäure.

Die anorganische Kohlensäure ist nämlich ein Reaktionsprodukt des Säureanhydrids Kohlendioxid mit Wasser. Derzeit sind nach Schätzungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie offenbar nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen CO2-Liefermengen verfügbar. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, nannte die Entwicklung besorgniserregend.

Zahlen & Fakten:

Die Imnauer Mineralquellen füllen in Bad Imnau nach eigenen Angaben mit ihren rund 65 Mitarbeitern jährlich 75 Millionen Flaschen an Getränken ab, zum Teil wird auch in Lohnabfüllung für andere Labels produziert. Abnehmer sind vor allem der Getränkefach- und der Lebensmittelhandel aber auch Brauereien. Verkauft werden die Marken der Mineralquellen überwiegend in Baden-Württemberg aber auch in Bayern und Rheinland-Pfalz. Nicht nur in Glasflaschen, sondern auch in so genannten PET-Gebinden.