Trainer Alexander Fischinger (Mitte) steht mit den Frauen des SC Sand in der Rückrunde mit dem Rücken zur Wand. Neun Punkte müssen in zehn Spielen aufgeholt werden, soll der Abstieg noch verhindert werden. Foto: Verein

Der SC Sand braucht in der Rückrunde der Frauen-Bundesliga ein kleines Fußball-Wunder, soll der Abstieg noch vermieden werden. Der Rückstand auf das rettende Ufer ist gewaltig. Der Verein plant auch bereits für die Zweite Liga.

Die Mannschaft des SC Sand ist in die Vorbereitung für die restliche Rückrunde und die damit verbundenen ausstehenden zehn Saisonspiele gestartet. Zehn Spiele, die für den Frauen-Bundesligisten allesamt zu Endspielen werden. Trotz der schwierigen Ausgangslage mit bisher lediglich zwei Zählern auf dem Konto hat Trainer Alexander Fischinger die Hoffnung auf den Klassenverbleib längst noch nicht aufgegeben. "Wir planen zweigleisig, alles andere wäre unprofessionell. Ich bin mir aber nach wir vor sicher, dass wir es noch schaffen werden", so der erfahrene Trainer.

Im neuen Jahr warten direkt Top-Gegner

Der Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt neun Punkte. Ein Blick auf den Spielplan lässt obendrein nichts Gutes erahnen, denn die ersten beiden Begegnungen im Februar finden bei Bayern München und zu Hause gegen den VfL Wolfsburg statt. "Die bekommen wir zum richtigen Zeitpunkt. Beide sind gleich wieder voll im Champions-League-Stress und werden sich überlegen, mit welcher Mannschaft sie gegen Sand antreten. Ich gehe davon aus, dass beide die Begegnung gegen uns als ein weiteres Vorbereitungsspielansehen werden", sagt Fischinger in der Hoffnung auf einen eventuellen Coup seiner Mannschaft.

Darüber hinaus will er das Team bei der Ehre packen. "Die Spielerin, die mir sagt, sie spiele mit dem SC Sand nicht in der zweiten Liga, aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, die fahre ich umgehend höchstpersönlich zum Bahnhof", warnt Fischinger seine Spielerinnen. Mit Marion Gavat hatte er bereits im Dezember einer Spielerin, die mit ihrer Rolle unter dem Coach nicht klarkam, den Ausgang gezeigt. "Wir können nur als verschworene Einheit den Bock noch umstoßen", so der Sander Trainer.

Auf dem Transfermarkt hat sich der SC Sand in der Winterpause zwar umgesehen, allerdings "kommen die Hochkaräter, die wir benötigen, nicht während der Winterpause", ergänzt Fischinger.

Aufbauen will der Trainer auf die Leistung aus dem Hoffenheim-Spiel Mitte Dezember. "Gegen Köln haben mich meine Spielerinnen maßlos enttäuscht", gibt Fischinger zu. Gegen Hoffenheim hatte er die Startaufstellung komplett durcheinandergewürfelt – mit dem Ergebnis, "das beste Saisonspiel gesehen zu haben", und der Erkenntnis, "dass niemand einen Stammplatz sicher hat. Allein die Leistungen im Training entscheiden darüber, wer spielt und wer nicht".

Kantersieg zum Testspiel-Auftakt

"Wir glauben zu einhundert Prozent an die Mannschaft und sind guter Hoffnung, das Blatt noch zu unseren Gunsten zu wenden", sagt der Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten, Gerald Jungmann. "Es wird verdammt schwer werden, aber Fischinger und das Team sind allesamt hochmotiviert aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekommen", ergänzt der Sportliche Leiter, Sascha Reiß. "Die Mannschaft hat schon das eine oder andere Mal gezeigt, dass sie die Klasse hat, an gewissen Tagen auch stärkere Gegner schlagen zu können."

Das erste Testspiel gegen die Frauenmannschaft von Young Boys Bern verlief mit einem 6:0-Kantersieg sehr erfolgreich. Am heutigen Donnerstag steht bei Eintracht Frankfurt auswärts der nächste Test an. Am Sonntag geht es zum SC Freiburg, kommenden Mittwoch gegen die TSG Hoffenheim und am Samstag, den 29. Januar, gegen die Grasshopper Zürich. Das erste Bundesligaspiel nach der Winterpause bestreitet der SCS am Sonntag, 6. Februar, ab 16 Uhr beim FC Bayern München.