Auf dem Hohenlochen ist schon aus der Ferne ein Baukran zu sehen. An weiteren Windrädern werden Schäden behoben. Foto: Schrader

Dass zwei der vier Windräder auf dem Windpark Hohenlochen neue Rotoren bekommen, ist bereits bekannt. Doch nun ist ein Baukran an einem anderen Windrad zu sehen. Es gibt weitere Schäden und noch ein Flügel soll gewechselt werden.

Hausach/Oberwolfach. Dass die Baumaßnahmen auf dem Hohenlochen mittlerweile weiter reichen, als bisher bekannt, bestätigt die Badenova auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. "Da wir ohnehin Fachleute am Start haben, um den angekündigten Windflügelaustausch vorzunehmen, wurden auch im gleichen Zeitraum kleinere Arbeiten an den anderen Windrädern eingeplant", sagt Yvonne Schweickhardt, Pressesprecherin des Unternehmens.

Die Reparaturen werden direkt auf dem Hohenlochen am Windrad gemacht, weshalb ein Baukran auf dem Berg derzeit schon aus der Ferne zu sehen ist.

Neben dem Austausch von sechs Rotoren an den zwei Windrädern (wir berichteten) werde noch ein weiteres Rotorblatt ersetzt. "An einer Anlage planen wir, einen Windflügel komplett von der Anlage herunterzunehmen und durch einen neuen zu ersetzen. Denn hier wäre es nicht möglich, vor Ort die Reparatur vorzunehmen", erklärt Schweickhardt und ergänzt: "In wenigen Wochen ist dann der gesamte Park wieder ›gerichtet‹ und geht ans Netz."

Wie lange die Reparaturen genau dauern werden, könne sie aber nicht sagen, da die Arbeiten "immer auch vom Wetter abhängig sind." Die Frage, ob es sich bei den Schäden an den anderen Windrädern auch um Risse handle, die durch einen Fertigungsfehler an den ersten beiden Windrädern aufgetreten waren, bleibt seitens der Badenova unbeantwortet.

34 Gigawatt Strom pro Jahr bei voller Leistung

Seit mehr als einem Jahr ist der Windpark Hohenlochen auf Hausacher und Oberwolfacher Gemarkung nun in Betrieb. Die offizielle Einweihung war im Februar 2021. Doch zwei der vier Windräder standen seit Ende Dezember – aufgrund des Fertigungsfehlers – bereits wieder still. Nun sind bereits bei allen vier Windrädern Schäden aufgetreten. Jede der vier Windkraftanlagen auf dem Hohenlochen hat eine Nennleistung von je 4,2 Megawatt. Wenn alle vier Windräder laufen, erzeugt die Anlage jährlich rund 34 Gigawattstunden Strom.

Ein Rotorblatt ist rund 70 Meter lang und wiegt 20 Tonnen. Die Flügel aus Stahl werden neben der B 33 auf der Höhe von Biberach gelagert.

Bei einem Windrad auf dem Hohenlochen liegt bereits ein Rotor – allerdings aus Holz. Simon Echle, Holzsägekünstler aus Oberwolfach, hat hier eine besondere Holzbank kreiert. Auf einer Länge von 69 Metern können Wanderer auf dem originalgetreuen Nachbau eine Pause einlegen.