2020 leuchtete die Balinger Stadthalle schon einmal rot – an diesem Dienstag erneut. Foto: Bossenmaier

Bereits zum zweiten Mal beteiligt sich die Balinger Stadthalle an diesem Dienstagabend, 22. Juni, an der bundesweiten Protestaktion "Night of Light". Ab Einbruch der Dunkelheit taucht das Techniker-Team die Halle in rotes Licht und solidarisiert sich so mit der gesamten Veranstaltungsbranche.

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Balingen - Diese ist nicht nur Deutschlands sechstgrößter Wirtschaftszweig, sondern sie präsentiert sich mit mehr als einer Million Beschäftigter auch äußerst vielschichtig. Im fortgeschrittenen zweiten Pandemiejahr befindet sich die Branche allerdings im ununterbrochenen, mittlerweile 15-monatigen Lockdown. "Damit erbringen die Event- und Kulturschaffenden das größtmögliche wirtschaftliche Opfer", heißt es in einer Mitteilung. Und obwohl sich Fortschritte abzeichneten, seien große Veranstaltungen noch lange Zeit nicht durchführbar, da sie einen langen Vorlauf haben und der Neustart in keiner Weise politisch geregelt sei.

Bei der ersten "Night of Light" waren im vergangenen Jahr mehr als 40.000 Mitwirkende aus über 8000 Unternehmen dabei und setzten mit mehr als 9000 Lichtinstallationen ein Signal gegen den drohenden Untergang der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft.

Perspektiven erhalten 

Als Ziel der neuerlichen Protestaktion nennen die Organisatoren, dass Perspektiven erhalten bleiben sollen. Ob für Kunst, Kultur oder Messen, Soloselbstständige oder bessere Überbrückungshilfen – das Licht stehe ebenfalls für eine größere Wertschätzung gegenüber der gesamten Branche.

Da die Hilfsprogramme Ende Juni auslaufen, lauten die Forderungen zur "Night of Light 2021": Die Überbrückungsprogramme bis Jahresende verlängern und eine hundertprozentige Übernahme der Sozialversicherung zusichern. Die Veranstaltungswirtschaft fordert zudem einen festen Ansprechpartner ähnlich wie die Tourismusbranche.

In der Stadthalle Balingen fand am 28. Oktober 2020 die letzte kulturelle Veranstaltung statt. Annähernd 100 kulturelle Termine mussten seit Beginn der Pandemie verlegt oder abgesagt werden. Nach einem fast achtmonatigen pandiemiebedingten Stillstand stehen nun ab dem 24. Juni im Rahmen des Balinger-Sommer-Open-Airs die ersten kulturellen Veranstaltungen unmittelbar vor der Tür.