Der Deutsche, der in Nigeria entführten worden war, ist wieder frei. (Symbolbild: Baumaschinen bei einem Straßenbauprojekt am Stadtrand von Abuja in Nigeria) Foto: dpa

Der in Nigeria entführte Deutsche ist wieder in Freiheit. Dies bestätigte eine Sprecherin der Firma Julius berger, für die der Mann in Nigeria gearbeitet hat.

Abuja/Wiesbaden - Ein in Nigeria gekidnappter Deutscher ist nach knapp einer Woche Geiselhaft wieder frei. Ob für den Mitarbeiter der Baufirma Julius Berger Lösegeld gezahlt wurde, wollte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag in Wiesbaden nicht sagen. Auch die nigerianische Polizei hielt sich mit Details zu der Freilassung zurück.

„Ich weiß nichts von einer Lösegeldzahlung“, sagte Polizeisprecher Emmanuel Ojukwu in der Hauptstadt Abuja. Dem Deutschen gehe es gut. Es sei im Interesse der Entführer gewesen, den Mann gehen zu lassen, fügte er hinzu.

Ein Toter bei Überfall

Der Mann war vor knapp einer Woche mit Kollegen im Bundesstaat Ogun im Südwesten Nigerias von einer bewaffneten Bande überfallen worden. Ein Mitglied der Gruppe starb bei dem Angriff. Der Deutsche hatte für ein Subunternehmen von Julius Berger gearbeitet. Zwei weitere einheimische Beschäftigte der Baufirma sollen während des Überfalls verletzt worden sein. Die Männer waren in getrennten Fahrzeugen zu ihrer Arbeitsstelle im Ogbere Steinbruch unterwegs, als sie angegriffen wurden.

Ein anderer Sicherheitsbeamter in Nigeria, der anonym bleiben wollte, erklärte, die Täter seien vermutlich auf Lösegeld aus gewesen. „Wir nehmen an, dass der Fahrer des Wagens trotz der Aufforderung der Angreifer nicht angehalten hat. Wahrscheinlich haben sie deshalb das Feuer auf das Auto eröffnet und den Deutschen getötet.“ Mitte Juli war bereits ein deutscher Lehrer im Nordosten Nigerias verschleppt worden.

Julius Berger betonte, dass die Arbeiten in Nigeria unter Einsatz eines detaillierten Sicherheitssystems durchgeführt werden und die Firma über eine langjährige Erfahrung in dem westafrikanischen Land verfüge. Die Baufirma ist seit 1965 in Nigeria im Einsatz. Derzeit arbeiten 600 Mitarbeiter in dem afrikanischen Land.