Im Moosmattweg sollen fünf neue Wohnhäuser entstehen. Foto: MT-Archiv/Nill

In Niedertegernau stellt der Gemeinderat die Weichen für weitere fünf Bauplätze im Moosmattweg.

Da das beschleunigte Verfahren für Bebauungspläne im Sommer 2023 gekippt wurde, ist eine erneute Offenlage notwendig.

 

Ricarda Barbisch vom Büro galaplan Decker Landschaftsplanung aus Todtnauberg stellte auch für die Stadtbau Lörrach dem Gemeinderat Kleines Wiesental die Planung und das Ergebnis der umweltrechtlichen Vorprüfung vor.

Da das beschleunigte Verfahren nicht mehr angewendet werden konnte, müsse nun ein „Heilungsverfahren“ zum Tragen kommen. Zu diesem gehört die umweltrechtliche Vorprüfung.

Kaum Auswirkungen

Wichtigste Aussage hier: „Der Bebauungsplan zieht keine erheblichen Umweltauswirkungen nach sich.“ So kann die Gemeinde das Heilungsverfahren weiterführen und muss noch dieses Jahr nach der Offenlage den Bebauungsplan beschließen. „Sonst wird es komplizierter“, so Barbisch, da sonst auf ein Regelverfahren umgestiegen werden müsse.

Die fünf Einzel- oder Doppelhäuser sollen südlich des Baugebiets „Moosmattweg-Obstgarten“ anschließen. Wie vom Naturschutz gefordert, wird zum Schutz des angrenzenden Offenlandbiotops, ein Entwässerungsgraben und eine zehn Meter breite Grünfläche als Pufferzone angelegt. Das komme der Verwaltung entgegen, sagte Bürgermeister Gerd Schönbett, da dort auch ein Übergangsrecht für die anliegenden landwirtschaftlichen Flächen vorgesehen sei.

Da der Entwässerungsgraben auch „sehr wahrscheinlich“ die Heimat von Amphibien sei, müsse während der Bauzeit ein Amphibienschutzzaun aufgestellt werden. „So können die Tiere nicht in die Baustelle einwandern“, berichtet Barbisch.

„Es wurden sehr viele Vogelarten festgestellt, aber zum Glück keine seltenen“, erzählt Barbisch weiter.

Neue Bäume

Innerhalb des Biotops gibt es für vier Bäume eine „Pflanzbindung“. Das heißt, die vorhandenen Bäume müssen erhalten und bei Verlust auch ersetzt werden.

Entlang der neu geplanten Straße wird es ein „Pflanzgebot“ geben, es sind fünf Bäume neu zu pflanzen. Die Bäume sollen auch den verschiedenen Fledermausarten als Orientierung dienen. „Die Tiere fliegen vom Wald aus in den Siedlungsbereich zum Jagen“, so Barbisch.