Ein Sonarboot der Polizei fährt während der Suche nach Arian Ende April auf der Oste. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die im Landkreis Stade gefundene Kinderleiche ist laut Polizeiangaben „wahrscheinlich Arian“.

Bei der im Landkreis Stade in Niedersachsen gefundenen Kinderleiche handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den seit Wochen verschwundenen Jungen Arian. Die Ermittler halten „einen Zusammenhang mit dem seit April verschwunden, sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde für wahrscheinlich“, teilte die Polizei in Rotenburg am Dienstagmorgen mit.

Zuvor hatte ein Landwirt am Montagnachmittag bei Mäharbeiten auf einer Wiese den Leichnam des Kindes gefunden. In der Region wird der sechsjährige Arian seit dem 22. April vermisst.

Mehrere große Suchaktionen

Rund eine Woche lang suchten Einsatzkräfte und Helfer in Dörfern, Wiesen und Wäldern Tag und Nacht nach dem Jungen. Zeitweilig waren bis zu 1200 Menschen beteiligt. Auch danach gab es Suchaktionen. 

Ende April hatte die Polizei die flächendeckende Suche zunächst eingestellt, aber im Mai gab es noch mal eine koordinierte Aktion. Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher.

Feuerwerk abgebrannt

Es wurde sogar Feuerwerk abgebrannt, um den autistischen Jungen zu finden - der Sechsjährige soll früheren Angaben zufolge nicht auf Ansprachen reagieren. In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf.

Ein Landwirt fand die Kinderleiche am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Estorf im Landkreis Stade - genauer gesagt im Ortsteil Behrste und damit im Gebiet der Suche nach dem vermissten Jungen.

Unfall oder Kriminalfall?

Es gab mehrere Vermutungen der Polizei zu der Frage, was Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten galt demnach, dass der Junge einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall sprach damals, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an dem Fluss Oste fanden, die wahrscheinlich von Arian stammten.

In der Region wird seit Wochen der sechsjährige Arian vermisst. Spezialisten der „Ermittlungsgruppe Arian“ hätten den Fundort nun kriminaltechnisch untersucht. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Um die Identität zweifelsfrei zu klären, wurde der Leichnam in ein rechtsmedizinisches Institut gebracht. Mit einem Ergebnis ist den Angaben zufolge frühestens im Laufe der Woche zu rechnen.

Hunderte Helfer und Einsatzkräfte

Arian war am 22. April aus seinem Elternhaus im Bremervörder Ortsteil Elm verschwunden. Er wurde seitdem vermisst. Hunderte Helfer und Einsatzkräfte suchten tagelang erfolglos nach dem Jungen.

Der Fundort des Leichnams liegt nach Polizeiangaben etwa 300 Meter vom Gemeindeverbindungsweg Eikhof entfernt. Dieser Ort liege in dem Bereich, in dem nach dem vermissten Jungen gesucht wurde.