Beim TV Willstätt gab es bei der Niederlage gegen HBW Balingen-Weilstetten II viel zu Diskutieren. Hier tauschen sich Keeper Maxime Duchêne (rechts) und Torwart-Trainer Frank Klomfass leidenschaftlich aus. Foto: Wendling

Handball: Niederlage gegen Balingen-Weilstetten II / Trainer übt deutliche Kritik

3. Liga: TV Willstätt - HBW Balingen-Weilstetten II 25:30 (11:18). "Die ersten 20 Minuten waren katastrophal", kommentierte TVW-Trainer Ole Andersen das Spiel gegen die HBW-Reserve. Während die HBW Balingen-Weilstetten optimal mit 4:0 ins Spiel kam, prüften Velz und Krüger zunächst die Belastbarkeit der Querlatte und wenig später die Qualität des kroatischen Junioren-Nationalspielers, Filip Baranasic, im Tor der Gäste. Erst nach knapp sechs Minuten fiel das 1:4 von Ioannis Fraggis.

Fassungslose Gesichter auf der Tribüne

Während auf der Gegenseite der quirlige Jan Bitzer jede Lücke in der Willstätter Abwehr nutzte, setzte Alexander Velz einen Siebenmeter über das Tor. Willstätts Statistik wurde in der Folgezeit weiter mit Pfosten- und Lattentreffern gefüllt. Das Glück im Abschluss fehlte auch weiterhin, nachdem Andersen seine Anfangsformation aufgegeben hatte. Nach zwölf Minuten versuchte er die Wogen vergeblich mit einer Auszeit zu glätten. Individuelle Fehler verhinderten weitere Tore der Gastgeber, dagegen bauten die Gäste ihre Führung auf 12:3 aus.

Auf der Tribüne gab es fassungslose Gesichter. Die etwas mehr als 300 Zuschauer hatten sich eine andere Vorstellung des TV Willstätt erhofft. Es folgten aber weitere, über die Halbzeit hinweg gesehene, 20 Minuten, welchen Andersen das Prädikat "grausam" verlieh. Einzig Christopher Räpple wies mit sechs Toren eine akzeptable Trefferquote auf. Beim 11:18 wurden die Seiten gewechselt.

Bis zur 40. Minute hielt die Dominanz der HBW Balingen-Weilstetten an, dann zeigten die Willstätter Spieler ihr tatsächliches Leistungsvermögen. Zweimal Régis Matzinger und Daniel Schliedermann trafen in Serie zum 17:23, wonach die Gäste ein Team-Timeout nahmen. Beim 17:26 hatte die Tordifferenz zwischen den Mannschaften den alten Stand wieder erreicht. Willstätt hielt mit Toren von Mickael Kauffmann dagegen, musste dann jedoch in Unterzahl spielen.

Etwas Ergebniskosmetik in der Schlussphase

Der Wankelmut bei einigen Willstätter Spielern zog sich bis in die Schlussminuten hinein. Zumindest beinhaltete der folgende Spielabschnitt ansehbare Phasen im Spiel der Hausherren. Die Ergebniskosmetik vom 22:30 bis zum Endstand von 25:30 kaschiert das Spielgeschehen des TV Willstätt etwas.

Nach der zweiten Niederlage in Folge zeigte sich Trainer Andersen trotzdem optimistisch. "Wir werden wieder kommen" und "Wir haben relativ viel richtig gemacht" war im Pressegespräch zu hören. Hierbei bezog sich der Coach auf die Vielzahl der erarbeiteten guten Torgelegenheiten.
TV Willstätt: Leon Sieck, Duchêne; Kirschner (1), Ludwig (3), Räpple (8/3), Dodig, Kauffmann (3), Lennart Sieck, Fraggis (1), Matzinger (3), Krüger (1), Velz (1), Schliedermann (3), Valda (1), Veith.