Der SC Freiburg hat das Rennen um die Champions League gegen Frankfurt knapp verloren und spielt in der kommenden Saison Europa League. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Nach der 1:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt ist klar: Der SC Freiburg verpasst die Königsklasse und spielt in der kommenden Saison in der Europa League.

Wer am Samstagmittag in Freiburg unterwegs war, der konnte dem Spiel im Europa-Park-Stadion nicht entkommen. Schon Stunden vor dem Spiel war der Dresscode in der Stadt „Trikot“, an fast jeder Fahrrad-Ampel wurde über die Chancen des SC Freiburg auf die Champions League diskutiert.

 

Der Tenor der Fahrrad-Gespräche: Kann – muss aber nicht. In etwa so dürfte auch das Spruchband der Fans interpretiert werden. „Heute könnt ihr nur gewinnen – nie mehr 2. Liga“, war da zu lesen und war wohl auch eine Antwort an Eintracht-Trainer Dino Toppmöller, der vor der Partie den „maximalen Druck“ nach Freiburg geschoben hatte.

Richtig Druck bekamen die Freiburger jedoch schon nach wenigen Minuten aus Dortmund. Zunächst ging der BVB früh (3. Minute) per Elfmeter in Führung, nach neun Minuten war Kiel nur noch zu zehnt.

Schnell wird klar: Schützenhilfe von Kiel gibt’s nicht

Schon vor der Partie war man sich beim Sport-Club der Konstellation bewusst, dass es wohl einen eigenen Sieg für die Champions League braucht – auch wenn man sicherlich gehofft hatte, Platz vier in der Live-Tabelle nicht so schnell zu verlieren.

Auf dem Freiburger Rasen, auf dem die Partie aufgrund von Pyrotechnik von beiden Fanlagern verzögert begann, war schnell klar, dass für beide Teams einiges auf dem Spiel stand. Ein wirklicher Spielfluss kam zunächst nicht zustande. Auch weil sich Frankfurter Akteure mehrfach auffällig viel Zeit bei der Ausführung von Standardsituationen ließen und damit den Unmut des Freiburger Publikums auf sich zogen.

Freiburg kontert Dortmund im Fernduell

Dass der Freiburger Führungstreffer nach einem weiten Einwurf von Philipp Lienhart auf seinen Innenverteidiger-Kollegen Matthias Ginter, der per Kopf auf den Torschützen Ritsu Doan verlängerte, war bezeichnend für das zuvor eher zerfahrene Spiel.

Kevin Trapp ist geschlagen, Freiburg führt mit 1:0. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Dessen Statik änderte sich durch Doans Treffer, Frankfurt wurde aktiver und kam in Person von Hugo Ekitiké gleich zu zwei guten Chancen. Im stark reagierenden Keeper Noah Atubolu fand er beide Male seinen Meister.

In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war Atubolu dann geschlagen. Lienhart hatte im Strafraum eigentlich alles im Griff. Doch sein Luftloch bei der Klärungsaktion wurde zur perfekten Vorlage für Ansgar Knauff der zum Ausgleich traf – und den SC Freiburg für den Moment auf Platz schoss.

Rasmus Kristensen erzielt das 2:1 für Frankfurt und bringt sein Team auf die Siegerstraße. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Durchgang zwei begann wie der erste: Mit einem Tor für Borussia Dortmund, das die Spannung im Europa-Park-Stadion weiter erhöhte. Dort hatte Freiburg Glück, dass Ellyes Skhiri im Abseits stand, bevor Jordy Makengo den Ball im Strafraum an den Arm bekam.

3:1 für Frankfurt kommt einer Vorentscheidung gleich

Um 17 Uhr und damit knapp 25 Minuten vor dem eigentlichen Spielende war es dann so gut wie vorbei. In der 61. Minute hatte Vincenzo Grifo den Ball im Mittelfeld verloren, wenige Sekunden später traf Rasmus Kristensen aus gut 18 Metern zur Eintracht-Führung. Nur zwei Minuten später war erneut Kristensen beteiligt. Nach seinem Schuss wurde es unübersichtlich, letztendlich war es Skhiri, der den Ball über die Linie drückte.

Die Gastgeber versuchten danach alles, Trainer Julian Schuster beorderte die beiden Innenverteidiger Ginter und Lienhart in die Sturmspitze und brachte Michael Gregoritsch und Merlin Röhl, um das Unmöglich – drei Tore in 20 Minuten – doch irgendwie möglich zu machen.

Freiburger Fans freuen sich auf die Europa League

Allein: Es gelang nicht. Frankfurt fokussierte sich fortan aufs Verteidigen und Kontern, Ekitiké scheiterte einmal aussichtsreich an Atubolu.

In der Schlussphase und der zehn-minütigen Nachspielzeit freuten sich beide Fanlager auf die bevorstehende Europareise. Denn Frankfurt hat sich mit dem Sieg im Breisgau das Champions-League-Ticket gesichert, die Freiburger und ihre Fans fahren ebenfalls „über die Alpen“ und „ans kaspische Meer“ – als Tabellenfünfter in der Europa League.

Daran erinnerten die Fans auch nach Spielschluss die Spieler, die natürlich eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen konnten, ehe sie sich die weißen Europa-Shirts anzogen und in Richtung Südtribüne gingen.

Die Statistik

Aufstellungen
SC Freiburg: Atubolu - Rosenfelder, Ginter, Lienhart, Makengo - M. Eggestein - Doan, Manzambi, Grifo - Höler, AdamuEintracht Frankfurt: Trapp - Collins, R. Koch, Theate - Kristensen, Skhiri, Brown - Chaibi, Larsson - Ekitiké, Knauff

Tore:
1:0 Doan (27.), 1:1 Knauff (45.+4), 1:2 Kristensen (61.), 1:3 Skhiri (63.)