Jona Schoch (am Ball) und seine Teamkollegen hatten gewaltige Probleme, die starke Deckung des Bergischen HC auszuhebeln. Foto: Kara

Nichts war’s mit dem dritten Streich in Folge. Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Sonntag sein Auswärtsspiel beim Bergischen HC nach einer mauen Vorstellung deutlich mit 22:30 (11:14) verloren.

"Wir haben viele Sachen schlampig und ungenau gespielt, außerdem hatten wir auf einigen Positionen nicht das nötige Niveau, und dann hat man gegen den Bergischen HC einfach keine Chance", sagte ein geknickter HBW-Trainer Jens Bürkle im Anschluss an die Begegnung.

Nach zuletzt zwei Siegen erwischte der HBW in der Wuppertaler Uni-Halle einen Start zum Vergessen. Zwar sorgten Fabian Wiederstein und Jona Schoch zunächst für eine 2:1-Führung der Schwaben, doch danach fiel dem Bürkle-Team gegen die bewegliche Deckung der Bergischen Löwen nicht mehr allzu viel ein. Immer wieder luden die Gäste den BHC mit Fehlern und Fehlwürfen in der Offensive zum schnellen Spiel nach vorne ein, der statt des von einer Erkältung geschwächten Mike Jensen im Balinger Tor beginnende Mario Ruminsky bekam kaum etwas zu fassen.

11:4 nach 20 Minuten

Die Konsequenz: Die favorisierten Hausherren führten nach 20 Minuten mit 11:4. Erst dann bekamen die Schwaben, die ohne Linksaußen Tim Nothdurft (muskuläre Probleme in der Wade) antraten – bei den Gastgebern fehlte der frühere HBW-Keeper Tomas Mrkva (Bänderverletzung im Sprunggelenk) – einen Fuß auf den Boden. James Junior Scott, der mit dem 4:10 eine zehnminütige Torflaute der Bürkle-Sieben beendete, sorgte im linken Rückraum für Überraschungsmomente, Abwehr und Keeper steigerten sich, und so kam der HBW bis zur Pause immerhin bis auf 11:14 heran.

Die Gäste hielten zunächst den Anschluss. Oddur Grétarsson traf zum 14:17 (35.) und hatte gleich darauf per Strafwurf die Chance, auf 15:17 zu stellen. Doch der Isländer traf nur den Pfosten, der BHC legte durch den starken Kreisläufer Max Darj und Csaba Szücs auf 19:14 nach (39.), und diesem Rückstand liefen die Schwaben in der Folge vergeblich hinterher. "Mit einem verwandelten Strafwurf hätten wir emotional vielleicht noch etwas reißen können", so Bürkle.

So aber spielten die Gastgeber die Partei konsequent zu Ende. Bis zur 49 Minute erhöhten sie auf 24:17, ließen sich auch von einer 5:1-Deckung des HBW, die Bürkle nach einer Auszeit spielen ließ, nicht aus dem Tritt bringen. Näher als auf fünf Treffer Differenz kamen die Gäste, bei denen im Rückraum allenfalls Scott mit sieben Treffern und mit Abstrichen auch Kapitän Schoch zu überzeugen wussten, nicht mehr heran. Am Ende ging der Sieg deutlich mit 30:22 an den stets souverän auftretenden Bergischen HC, der mit dem Erfolg seinen Platz im Tabellenmittelfeld untermauerte.