Der Revierförster Wolfgang Storz (von links) geht in den Ruhestand. Anna-Lena Grieb tritt die Nachfolge an. Bürgermeister Martin Ragg nahm die Verabschiedung und Begrüßung vor. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Seit 27 Jahren Revierförster in der Gemeinde / Anna-Lena Grieb tritt Nachfolge an

Der verdienstvolle Niedereschacher Revierförster Wolfgang Storz wurde im Gemeinderat mit einem Präsent und viel lobenden Worten der Anerkennung für seine hervorragende Arbeit von Bürgermeister Martin Ragg verabschiedet.

Niedereschach/Dauchingen. Storz hat sich für die Altersteilzeit entschieden. Für ihn beginnt Ende April die Freistellungsphase bis zum Übergang in den Ruhestand.

Ragg erinnerte in seiner Laudatio an die einzelnen beruflichen Stationen, die mit Fachstudium an der Forstfachhochschule in Rottenburg begannen. Danach folgte die Übernahme in die Inspektorenlaufbahn, bis 1991 als Büroleiter in Schönau im Schwarzwald. Seit 1991 ist er in Niedereschach als Revierförster für den Gemeindewald zuständig. Viele Niedereschacher Bürger hätten Storz in dieser Zeit als Privatwaldbesitzer kennen und schätzen gelernt – besonders in seinen eigens für Bürger eingerichteten Sprechstunden.

Was er an Förster Storz immer besonders geschätzt habe, war neben dem Fachwissen seine Aufgeschlossenheit gegenüber allen Parteien. Ob Waldbesitzer, Naturschützer, Jäger, Waldnutzer oder die Gemeinde, alle haben andere Ansprüche an den Wald. Um es allen Recht zu machen, sei schier ein Ding der Unmöglichkeit, so Ragg. Die rechtzeitige Umgestaltung des Waldes im Zuge des Klimawandels lasse diesen heute hervorragend dastehen. Etliche organisatorische Umbrüche wie 1998 die Forstreform, in der Reviere und Forstämter zusammengelegt wurden und die Verwaltungsreform 2005, mit der Eingliederung der Forstämter in das Landratsamt, habe Storz über sich ergehen lassen müssen.

Rückblickend auf seine 27 Jahre als Revierförster, so Storz bei seinen Ausführungen, seien es gerade die Stürme und Orkane gewesen, die ihn wohl am meisten beschäftigt hätten. Ob Vivian, Wiebke oder der Orkan Lothar am zweiten Weihnachtstag 1999, der in knapp zwei Stunden den 3,7-fachen Hiebsatz eines ganzen Jahres umgelegt habe. Immer seien dies tief greifende Einschnitte in den Forstbetrieb gewesen. In der Folge mussten 20 000 junge Pflanzen gesetzt werden und das gefällte Holz zwei Jahre lang aufgearbeitet, so dass auch einmal ein Minus-Waldwirtschaftsjahr geschrieben werden musste. Einen Vorteil habe es gehabt: Auf fast allen Schadensflächen sei die einstmalige Monokultur verschwunden und ein junger, gesunder Buchen-Mischwald entstanden, der sich prächtig entwickelt habe.

Gravierende Änderungen seien in den 27 Jahren seiner Tätigkeit in Niedereschach vor allem in der gesamten Struktur der Holzverwertung zu registrieren gewesen. Seien es einstmals kleine Sägewerke gewesen, an die das Holz verkauft wurde, seien dies heute nur noch computergesteuerte mittlere bis Großsägewerke. Aus dem Erlös eines Festmeters Holz wurden früher noch noch 30 Arbeitsstunden bezahlt, heute seien es gerade noch eineinhalb Stunden. Mit den Worten, er freue sich auf seinen Ruhestand, aber im Wald, seiner großen Leidenschaft, werde man ihn auch weiterhin antreffen. Zwar nicht mehr in grünen Forstrock, dafür mit seinem Mountain-Bike, erklärte der angehende Ruheständler Storz.

Wolfgang Storz hatte zu seiner Verabschiedung auch gleich seine Nachfolgerin mitgebracht, die dem Gemeinderat von Bürgermeister Martin Ragg vorgestellt wurde.

Anna-Lena Grieb kommt aus dem Kreis Tübingen und hat nach abgeschlossener Ausbildung seit 2016 auf dem Forstamt im Landratsamt Schwarzwald-Baar als Trainee verschiedene Projekte umgesetzt. Ihr zweites Trainee-Jahr beginnt nun am 1. Mai als Forstrevierleiterin bei den Gemeinden Niederschach und Dauchingen.