Joachim Bucher (von links), Heinz Haller und Ursula Miola hörten genau zu und freuen sich über die Diskussion. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Gespräch: Verbesserungen durch Zukunftswerkstatt erreichen

Niedereschach-Schabenhausen. In der Schlierbachhalle fand die erste Gesprächsrunde im Zuge des von der Sozialgenossenschaft (SG) "Bürger für Bürger eG" und der Gemeinde angestoßenen Gemeinschaftsprojektes "Älter werden in Niedereschach" statt. Dahinter verbirgt sich eine Art Zukunftswerkstatt, bei der erkundet werden soll, was gut läuft im Ort, wo Verbesserungen möglich sind und wie die Zukunft aussehen sollte oder könnte.

In den kommenden Wochen werden auch in den anderen Ortsteilen weitere solche Gesprächsrunden stattfinden. Dabei wollen Lisa Ruf, Ursula Miola, Heinz Haller und Joachim Bucher als Mitglieder der Projektgruppe mit den Menschen ins Gespräch kommen und darüber reden, welche Themen für sie vor Ort, gerade auch mit Blick auf die Lebensqualität, wichtig sind. Diese Themen werden dann von der Projektgruppe aufgenommen und in das bestehende Grundkonzept eingearbeitet. Im kommenden Jahr soll das Ergebnis dann den Gemeinde- und Ortschaftsräten sowie der Bevölkerung vorgestellt werden. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Soziales und Integration des Landes.

"Älterwerden geht uns alle an – wie wollen wir damit leben?", lautete die Frage Buchers. Der demografische Wandel sei zunehmend spürbar. Neben den Belastungen durch die Pflegebedürftigkeit entstünden aber auch Möglichkeiten für neue Formen der Hilfe und des Miteinanders.

Eine verbesserte Seniorenbetreuung soll mehr Lebensqualität schaffen. Damit wolle man erreichen, dass ältere und hochbetagte Menschen in ihrer Wohnung bleiben können.

Zudem solle die Grundversorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs gesichert und für alle erreichbar sein. Dazu gehöre die medizinisch-pflegerische Versorgung vor Ort, Plattformen auf denen Informationen über Hilfen ausgetauscht werden können und dass die Beratung zu Themen rund ums Älter werden sichergestellt ist.

Gefördert werden sollen die Eigeninitiative, das Miteinander der Generationen, das Wir-Gefühl und das Vertrauen zueinander und dass Kaufkraft und Arbeitsplätze in der Kommune bleiben.

Die Diskussion

Bei der Diskussion spielte das Thema Mobilität in vielerlei Hinsicht eine große Rolle. Alfred Irion machte darauf aufmerksam, dass es um den Anschluss Schabenhausens an den Busverkehr sehr schlecht bestellt sei. Peter Hirschbühl freute sich darüber, dass Niedereschach sehr gut mit Ärzten versorgt sei. Gleichzeitig bedauerte er die fehlende Barrierefreiheit in einer Gemeinschaftspraxis und könnte sich hier Verbesserungen vorstellen. Jürgen Müller bemängelte, dass rund um die Kulturfabrik kaum Parkplätze frei sind, wenn man die Arztpraxen oder Geschäfte im Kernort aufsuchen möchte. Die meisten dieser Parkplätze seien von Beschäftigten der verschiedenen Betriebe und Einrichtungen belegt. Er könnte sich vorstellen, diese Dauerparker auf die fast immer freien Parkplätze bei der Eschachhalle zu verweisen und von dort aus mit einem E-Fahrzeug einen Pendelverkehr in die Ortsmitte einzurichten. Weitere Themen waren der in Schabenhausen schmerzlich vermisste Bürgertreff sowie fehlende Gastronomiebetriebe und Einkaufsmöglichkeiten, wenngleich sich durch die Markthalle und das Café-Flora beim Floraparadies Weißer doch einiges verbessert habe. Diskutiert wurde auch darüber, ob der Jugendclub Schabenhausen (JCS) zu einem Bürgertreff in die Schlierbachhalle einladen könnte. "Wir nehmen heute ganz viel mit", freute sich Bucher abschließend.