Vor Ort machten sich die Mitglieder des Naturschutzvereins Niedereschach und die Vertreter des Landratsamtes ein Bild. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Naturschutzverein will ein Biotop im Sinne des Artenschutzes einrichten / Finanzierung wird geprüft

Ein neues Naturrefugium soll auf Initiative des Naturschutzvereins Niedereschach im Wiesental zwischen Niedereschach und der ehemaligen "Pulvermühle" in Richtung Horgen entstehen.

Niedereschach. Nach den Plänen des Naturschutzvereins geht es darum, eine landwirtschaftlich nicht genutzte Schilffläche entlang der Eschach in einen rund 800 Quadratmeter großen Flachwasserteich umzuwandeln, der dann in Verbindung mit der umgebenden Schilfzone optimale Bedingungen als Rastplatz und Überwinterungshabitat für Zugvögel wie auch als Laichbiotop für Amphibien bieten würde.

Zur Klärung, wie und wann das Projekt umgesetzt werden soll, trafen sich die Mitglieder des Naturschutzvereins unter Vorsitz von Michael Senn zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vor Ort, mit dabei waren auch Hans-Peter Straub von der Naturschutzbehörde des Landratsamtes und die Landschaftsplanerin Doris Hug als Projektleiterin in Ökomaßnahmen. Vor allem ging es dabei um die Frage, wie das Projekt finanziert werden könnte, ohne dass auf den Verein untragbare Kosten zukommen.

Rüdiger Krachenfels berichtete, dass das Ausbaggern der Teichzone mit Entsorgung des Erdaushubs mit zwischen 10 000 und 20 000 Euro zu veranschlagen wären. Hans-Peter Straub zeigte sich zuversichtlich: Solche Projekte würden nach den Landschaftspflegerichtlinien gefördert, sobald die konkreten Planungen vorliegen, berichtete er. Und die Förderung nach den Landschaftspflegerichtlinien für Vereine sehe sogar Fördersätze bis zu 100 Prozent vor.

Weiteres Treffen im Herbst

Weitere Möglichkeiten böten zusätzlich die Stiftung Naturschutz oder auch ein Spezialprogramm bei der EnBW, der Energieversorgung Baden-Württemberg. Seitens der Naturschutzbehörde des Landratsamtes könne er die Unterstützung zusagen, bekundete Hans-Peter Straub. Denn es sei auch bereits sein Gedanke gewesen, im Wiesental eine Flachwasserteichanlage anlegen zu lassen, zumal es sich hier um eines der größten Vogelschutzgebiete in Baden-Württemberg handle und es Arten gebe, die es zu schützen gelte.

Er begrüße deshalb die Initiative des Naturschutzes Niedereschach, da er selbst und auch sein Amt nicht die organisatorischen Möglichkeiten dazu hätten. Schon vor diesem Hintergrund sehe er die Maßnahme als eine bedeutsame Aufwertung im Sinne des Artenschutzes und natürlich auch als Laichbiotop für Amphibien.

Konkrete Schritte wurden bei der Besichtigung noch nicht in die Wege geleitet. Erst müsse man wissen, ob das Regierungspräsidium in Eigenregie oder der Naturschutzverein selbst die Maßnahme durchführt, und dazu soll im Herbst ein Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Regierungspräsidiums und der Naturschutzbehörde des Landratsamtes stattfinden.