Ein neues Informationssystem im Einsatz: Werner (links) und Siegfried Reich nutzen während der Sitzung des Ortschaftsrates zwei Tablets, um Informationen abzurufen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: 1,7 Millionen Euro für Schloßberghalle erscheinen durch Umstellung der Haushaltssystematik

Der Haushalt und die Frage nach Tempo 30 in Wohngebietsstraßen interessiert die Bürger in Kappel.

Niedereschach-Kappel. Die Sitzung des Kappeler Ortschaftsrates war gut besucht. Die Bürger konnten dabei gleich das neue Ratsinformationssystem beobachten: Werner und Siegfried Reich bedienten zwei Tablets und konnten so die Inhalte zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten abrufen.

Bei der Erörterung der Punkte des Haushaltes herrschte große Einigkeit. Die ausgewiesenen 1,7 Millionen Euro für die Sanierung der Schlossberghalle seien kein frisch benötigtes Geld, sondern würden nur wegen der Umstellung des Haushaltssystematik neu erscheinen, so Bürgermeister Martin Ragg.

Im neuen System können Haushaltsreste nicht in bisheriger Form gebildet werden. Unstrittig sind auch zwei weitere Positionen im bisherigen Entwurf: 50 000 Euro müssen für Planungskosten aufgewendet werden, um von Fachleuten erarbeiten zu lassen, wie der Ammelbach künftig bei Starkregenereignissen gezähmt werden kann.

Nach den starken Niederschlägen im Frühjahr habe man Sofortmaßnahmen ergreifen müssen, sagte Ragg, nun müsse man die Dinge grundlegend angehen. Das werde im Übrigen vom Amt für Wasser- und Bodenschutz so verlangt.

Planungskosten sollen auch eingestellt werden, um die Erweiterung des Baugebietes Hornausenacker voranzutreiben. Alle Plätze des Bauabschnitts seien mittlerweile nicht nur verkauft, sondern auch bebaut, lobte Ragg. Nun müsse man neue Plätze schaffen.

Ortsvorsteher Werner Reich sagte, dass das Gebiet für die Erweiterung vorbereitet sei, zum Beispiel durch hinreichend dimensionierte Kanäle, so dass die Erschließung relativ günstig käme. Ohnehin seien das ja nur Auslagen, da das Geld über die Bauplatzverkäufe ja wieder hereinkomme.

Ein Notstromaggregat für die Feuerwehr und Whiteboards für die Grundschule sind zwei weitere Posten, die aber zusammen mit weniger als 10 000 Euro zu Buche schlagen.

Mit der Bürgerfragestunde kam aber noch ein weiterer Posten hinzu. Amalie Rebmann als Leiterin des Kindergartens regte an, dass die beiden Gruppenräume renoviert werden müssten. Zudem wäre es an der Zeit, die 30 Jahre alten Möbel auszutauschen und die in die Jahre gekommenen Küchen zu ersetzen.

Das Thema Tempo 30 in Wohngebieten wurde entlang der bekannten Meinungen, Gefühle und Befindlichkeiten geführt, wobei sich die Gegner weder von wissenschaftlichen Erkenntnissen noch der Empfehlung des ADAC leiten ließen.

Werner Reich und Dieter Raufer stimmten für Tempo 30, Siegfried Reich, Manfred Ketterer, Thomas Braun und Jutta Weisser dagegen. Sollte der Gemeinderat aber für Tempo 30 stimmen, war sich der Ortschaftsrat Kappel einig, dann im Sinne der Einheitlichkeit in der Gesamtgemeinde Tempo 30 auch in Kappel zu befürworten.