Ortsvorsteher Peter Engesser ist oft vor Ort – wie hier in kälteren Zeiten – und sieht rund um den Sinkinger Taubenmarkt auch nach dem Rechten. Er muss sich dabei mitunter gerade auch von Falschparkern einiges anhören.Archiv-Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Parksituation rund um den Taubenmarkt ist Thema im Fischbacher Ortschaftsrat

Feuerwehrkommandant Jürgen Seemann spricht in der jüngsten Sitzung des Fischbacher Ortschaftsrats die Parksituation rund um den Traubenmarkt an. Das Thema beschäftigt das Gremium schon seit einiger Zeit.

Niedereschach-Fischbach. In seiner Eigenschaft als Kommandant der Fischbacher Wehr, wies Jürgen Seemann mit Blick auf den Sinkinger Taubenmarkt darauf hin, dass die dortige Parkerei am Sonntagvormittag im Grunde genommen an "Schizophrenie" grenze. Um Parkverbote oder Verkehrsschilder kümmern sich die Autofahrer rund um den Taubenmarkt in keiner Weise. Und wenn man die Verkehrssünder, gerade mit Blick auf freie Rettungswege die absolut notwendig sind, anspreche, werde man sogar noch scharf angegangen oder gar beleidigt. Es sei schlicht und ergreifend ein Chaos.

Feuerwehrkommandant fordert Maßnahmen

Im Ernstfall werde es durch die dortigen Zustände bei einem Einsatz von Rettungskräften mit Sicherheit große Probleme geben. So könne man beispielsweise die Flözlinger Straße in Richtung des Teufentals am Sonntagmorgen so gut wie nicht mehr befahren. Aus Sicht des Kommandanten der Feuerwehr sei es unumgänglich, die Polizei einzuschalten und schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Und dies insbesondere mit Blick auf die stets nicht vorhandene Rettungsgasse.

Ortsvorsteher Peter Engesser konnte die Ausführungen von Seemann nur bestätigen. Er sei selbst oft vor Ort und spreche Verkehrssünder an, werde jedoch wie Seemann auch, dann mitunter scharf angegangen. Von Verständnis oder gar Schuldbewusstsein bei den Betroffenen könne absolut keine Rede sein.

Ihm werde dabei immer wieder die Frage gestellt, wo man dann parken solle. Und genau da liege das Problem. Es gebe im Grunde genommen keine Alternativen. Es sei eine schwierige Situation. Auch er sei besorgt darüber, dass, wenn einmal etwas passieren sollte, es ein großes Problem werden könnte. Landwirte stellen, wenn am Sonntag Feldarbeiten anstehen, ihre Fahrzeuge und Maschinen deshalb vorsichtshalber schon vor Beginn des Marktes auf ihre Felder, da während der Taubenmarktzeit kein Durchkommen ist.

Andererseits sei der Taubenmarkt, der auch der Nahversorgung diene, gerade in der aktuellen Corona-Zeit recht stark frequentiert. Vor diesem Hintergrund müsse man sehen, dass eben alles zwei Seiten habe.

In kurzen Worten ging Engesser darauf ein, dass er vor einigen Wochen anlässlich des zurückliegenden 130-jährigen Festes zum Bestehen des Taubenmarktes eine Taubenmarkt-Statue aus Holz enthüllt habe (wir berichteten). Da der Taubenmarkt während der Corona Zeit wie gewohnt im Freien stattfindet, sei es auch möglich gewesen, mit Blick auf die Corona-Regeln den Markt aufrechtzuerhalten, da der Abstand zumal im Freien besser einzuhalten war als in geschlossenen Räumen. Es habe tatsächlich alles zwei Seiten.

Das Parken sei jedoch ein Riesenproblem. Bislang habe man, obwohl man sich schon oft mit dem Problem befasst habe, noch keine Lösung gefunden. Wer eine gute Idee habe, könne sich gerne bei ihm melden.

Ratsmitglied schlägt Pylonen vor

Ortschafstrat Dieter Petrolli regt an, an den markantesten Stellen Pylonen aufzustellen und so das Parken dort zu verhindern. Was das Parken anbelange, sei der Römerweg lang genug, sodass man eben ein paar Meter mehr laufen müsste.

Auf Nachfrage von Corina Link, ob die Gemeinde als Ortspolizeibehörde dort aktiv werde, erklärte Bürgermeister Martin Ragg, dass die Gemeinde noch keinen eigenen Vollzugsdienst habe. Wenn es irgendwelche Probleme gebe, werde die Polizei gerufen. Hierzu erklärte Peter Engesser, dass die Polizei vor einigen Wochen vor Ort war und kontrolliert habe und festgestellt habe, dass alles in Ordnung ist.

Einig war man sich auch darüber, dass es in Zeiten, in denen Menschen nicht einmal mehr Respekt vor Polizisten in Uniform haben und sich auch sonst nicht mehr an Verbotsschilder et cetera halten, es für Marktleiter Karl Buksmann, Ortsvorsteher Peter Engesser, dem Vorsitzenden des Vereins "Sinkinger Taubemarkt", Claus Zoch und anderen couragierten Menschen in Zivil und ohne Uniform und amtlichen Ausweis, wie beispielsweise Jürgen Seemann, sehr schwer ist, etwas zu erreichen, wenn man Parksünder direkt anspreche.

Verbotsschilder werden ignoriert

Peter Engesser wusste zu berichten, dass er in solchen Situationen bereits mehrfach "recht forsch" nach seinem Ausweis und seiner "Legitimation" gefragt wurde und sich Betroffene schlichtweg weigerten, die Parkverbotszone zu verlassen, damit ein Rettungsweg freibleibt. Es sei unglaublich, wie dreist manche Verkehrssünder auftreten. Teilweise würden bewegliche Verbotsschilder einfach zur Seite geschoben und das wäre wohl auch bei den von Dieter Petrolli angeregten Pylonen nicht anders.