Xangverein: Dirigentin Isabela Stan möchte sich auf künstlerische Karriere als Pianistin konzentrieren

Sie singen schon seit fast 100 Jahren, die Männer aus dem Xangverein Niedereschach mit ihren weinroten Westen und der großen Freude am Gesang.

Niedereschach. Viele Konzerte haben sie erlebt und gestaltet – und jetzt soll alles vorbei sein? "Es war ein riesiger Schock", sagt Vorstandsmitglied Wolfgang Schleicher. Unmittelbar nach Beginn des neuen Jahres teilte die langjährige und verdienstvolle Dirigentin Isabela Stan dem Vorstand mit, dass sie sich künftig wieder mehr auf ihre künstlerische Karriere als Pianistin fokussieren möchte und daher als Chorleiterin nicht mehr zur Verfügung stehe.

"Natürlich können wir das verstehen und sind sehr dankbar für die letzten Jahre", sagt Thomas Blank, Mitglied im Vorstand des Xangvereins. Isabela Stan habe den Chor in den zwölf Jahren ihrer Tätigkeit weit voran gebracht. Der Xangverein verfüge mittlerweile über ein beachtliches Repertoire. Für viele Bürger gehört der Xangverein zum Kulturgut. Erst vor wenigen Wochen wurde das alljährliche Adventsdörfle mitgestaltet. "Da wusste noch keiner, dass es bald zu Ende sein würde", sagt Ottmar Mager, Sänger im Xangverein seit 56 Jahren. Man merkt ihnen die Traurigkeit an, den Männern, die normalerweise mit freudiger Stimmgewalt in ihren Konzerten überzeugen. Auf die Schnelle nun jemanden zu finden scheint nicht so einfach zu sein, zumal auch die Ansprüche vielseitig seien. Da seien die älteren Generationen im Chor, die ihn über so viele Jahre mit aufgebaut haben. Sie verkörpern die Tradition und die Bodenständigkeit des Vereins. Auf der anderen Seite freut sich der Xangverein seit einiger Zeit über Zulauf jüngerer Sänger. "Es ist ein großes Spannungsfeld, wollte man allen Ansprüchen gerecht werden", so Vorstandsmitglied Volker Obergfell. "In unserem Weihnachtskonzert am 17. Dezember im Katharinensaal zusammen mit den Singing Souls haben wir das Weihnachtswunder besungen. Vielleicht passiert ja für uns auch noch eins", sagt Sänger Peter Moser und lächelt.