Annette Weißer (stehend) ist an Grenzen gestoßen. Unser Bild zeigt die rührige Vorsitzende bei der zurückliegenden "Gemeinsam zu Tisch"-Aktion. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Nachbarschaftshilfe: Soziale Drehscheibe benötigt mehr Helfer

Niedereschach (alb). Zunehmend an ihre personellen Grenzen stößt das kleine Team der Aktiven bei der Sozialen Drehscheibe im Bereich der Nachbarschaftshilfe. Ohne Unterstützung auf kommunaler Ebene, so die Ansage der Vorsitzenden Monika Weißer bei der Hauptversammlung am sei das alles angesichts des ständig steigenden Bedarfs nicht mehr zu schaffen.

Mit Bürgermeister Martin Ragg sei man diesbezüglich bereits im Gespräch, und mit Joachim Bucher helfe auch ein auf dem Gebiet der Nachbarschaftshilfe erfahrener Bürger mit, um zusammen mit der Kommune ein für die Zukunft tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen. Verbunden sei dies mit dem Ziel, mehr aktive Mitstreiter zu finden, um die anstehenden Aufgaben auf möglichst viele Schultern verteilen zu können, damit niemand überfordert wird.

Diese Überforderung spürt das ganze Team, allen voran auch Monika Weißer, die betonte, dass das Team einfach an Grenzen gestoßen sei. Weißer kündigte an, im kommenden Jahr nicht mehr als Vorsitzende zu kandidieren. Ein Entschluss, der unumstößlich und nicht mehr verhandelbar sei, was aber nicht bedeute, dass sie sich aus der Sozialen Drehscheibe zurückziehe. Dazu bereite die Arbeit zu viel Freude. Sie will nur nicht mehr an vorderster Stelle zur Verfügung stehen.

Dass das Team der Drehscheibe im abgelaufenen Jahr neben der meist im Stillen ablaufenden Nachbarschaftshilfe, zusätzlich noch sehr aktiv war, zeigte sich im Rückblick von Weißer. So hat man für die älteren und behinderten Menschen im Eschachpark und aus ganz Niedereschach wieder einen Ausflug organisiert, bei dem auch ein behindertengerechter Bus im Einsatz war. Man nahm an Sozialraumkonferenzen teil, und die weiteren Aktivitäten reichten von der Aktion "Gemeinsam zu Tisch" bis hin zur Organisation von Fachvorträgen. Finanziell steht die Soziale Drehscheibe auf einem gesunden Fundament, wie sich im Bericht von Kassiererin Gabriele Kubas zeigte. Gemeinderätin Ilse Mehlhorn war voll des Lobes. Auch sie betonte, dass es schön wäre, wenn man das Ganze auf eine breitere personelle Basis stellen könnte.

Am Ende der Versammlung wurde lange diskutiert, wie diese breitere Basis erreich werden könnte. Joachim Bucher wies darauf hin, dass der Bedarf im Bereich der Nachbarschaftshilfe landauf, landab steige. Er bezeichnete es vom Drehscheibenteam als mutig, die Situation klar zu benennen und sich dem Thema zu stellen. Bei den Neuwahlen wurden die stellvertretende Vorsitzende, Monika Singer, und Kassiererin Gabriele Kubas in ihren bisherigen Ämtern bestätigt.