Kindergartenleiterin Amalie Rebmann wurde während der Sitzung des Ortschaftsrates deutlich: Ein Großteil der Möblierung des Kindergartens, vor allem die Stühle, stammen noch aus dem Gründungsjahr 1979. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Investition: Wünsche des Ortschaftsrats Kappel werden seit Jahren immer wieder geschoben

Der Haushalt gehört zu den richtungsweisenden Beschlüssen jeder Gemeinde. Im Ortschaftsrat Kappel gab es nun ausführliche Diskussionen.

Niedereschach-Kappel. Keinen leichten Stand hatten in der jüngsten Sitzung des Kappeler Ortschaftsrates Bürgermeister Martin Ragg, Rechnungsamtsleiterin Melanie Cziep und Ortsbaumeister Hartmut Stern bei der Einbringung der Investitionswünsche zum Haushaltsplan 2020. Denn eines wurde vom Ortsvorsteher Thomas Braun herausgestellt: Im Ortschaftsrat werde man darauf drängen, dass schon seit langem immer wieder hinausgeschoben Investitionen endlich zu realisieren. Diese sollten nicht immer wieder von Jahr zu Jahr geschoben werden, um klare Planungsgrundlagen zu schaffen.

Bereits im Vorfeld habe man sich im Ortschaftsrat darauf verständigt, dass man die Investitionen in Schule und Kindergarten als erste Priorität für den Haushaltsplan sehe. Schon seit langem, so lange er übrigens im Ortschaftsrat sei, würden die neuen Bestattungsformen auf dem Friedhof vor sich hergeschoben. Auch hier sehe er dringenden Handlungsbedarf, wie auch bei den neuen Toilettenanlagen am Streichelzoo, der Instandsetzung der Brunnen und bei den Wünschen der Feuerwehr nach einem neuen Tor am Gerätehaus, das im unteren Bereich völlig verrostet sei.

Als weitere Punkte nannte er die Instandsetzung des alten Daches vom Feuerwehrhaus, Schaffung von Parkplätzen am Friedhof und Instandsetzung von Weg und Brücke bei der Elsenau.

Allen voran schilderte dazu mit Nachdruck Kindergartenleiterin Amalie Rebmann die Dringlichkeit der Investitionen für den Kindergarten, der im Jahr 1979 gegründet worden sei. Aus dieser Zeit seien immer noch die Stühle, auf denen die Kinder sitzen. Teile dieser Uraltmöbel mussten bereits entsorgt werden. Dafür habe man einige Ikea-Möbel beschafft, aber dies sei nun mal keine Gesamtlösung, weshalb sie die Beschaffung einer neuen Möbelausstattung für unabdingbar halte. Ferner verwies sie auf die Notwendigkeit der Sanierung des Bodens, der Beschaffung einer neuen Küche mit Gastro-Spülmaschine und Beseitigung von Wasserschäden, die von der Sanierung des Daches herrühren.

Pläne zur Ausstattung der Kindergartenräume seien von ihrem Team bereits erstellt worden, die sie dem Ratsgremium überreichte. Für die Möbelausstattung der beiden Räume rechne sie mit rund 21 000 Euro. Ihr Kindergarten sei voll belegt. Der Wunsch nach einem weiteren Gruppenraum sei ja bekanntlich abgelehnt worden. Die gewünschten Investitionen wie die Möbel seien für das Haushaltsjahr 2020 schon länger fest zugesagt. Jetzt stehe schon wieder 2021 im Raum, das könne sie nicht mehr nachvollziehen. Von Ortsbaumeister Hartmut Stern war angefragt worden, ob es nicht möglich sei, die verschiedenen Wünsche zu splitten und einen Teil eventuell nochmals zu schieben.

Melanie Cziep wies deshalb auch auf die Problematik hin, dass in Niedereschach und den Ortsteilen eben viele Dinge unbedingt notwendig seien, und da müsse man sich schon überlegen, was im Rahmen des vorgegebenen Finanzspielraumes möglich sei. Auch müssen die vielen Maßnahmen und Wünsche mit dem Personalumfang der Verwaltung überhaupt gestemmt werden können. Bürgermeister Martin Ragg verwies darauf, dass, wenn die gewünschten Investitionen sich nicht splitten lassen, sie als Wunsch an den Gemeinderat herangetragen werden, der letztendlich entscheide.

Zu beachten sei auch, dass dieser eine kleinere Summe eher genehmige als eine zu große. Dies sei seine Empfehlung an den Rat, wenn er seine Wünsche dem Gemeinderat zur Abstimmung vorlege.