Verkehr: Geplante Südumfahrung

Niedereschach. Wie kontrovers die Meinungen zur geplanten Südumfahrung in Niedereschach sind, zeigte sich am Mittwoch bei der Sitzung des Petitionsausschusses und beim folgenden Ortstermin am Ende der Oberen-Lehr-Straße. Von dort aus konnte man den Bereich, in dem die Südumfahrung das Heckengelände von der Straße nach Kappel hinauf zum bestehenden und neu geplanten Gewerbegebiet durchschneiden würde, sehr gut sehen.

Petitionsführer Wolfgang Rieble verwies darauf, dass er bisher auf seine Eingaben hin von keiner Behörde eine Information erhalten habe, wie die Entlastung der Dauchinger Straße mit einer Südumfahrung aussehen könnte, ob zum Bespiel, wie andiskutiert, die Dauchinger Straße dann für den Schwerverkehr gesperrt wird. Auch befürchte er, dass dann die Ortsmitte durch den Schwerverkehr noch zusätzlich über Gebühr belastet werde.

Dem hielt Ortsbaumeister Leopold Jerger entgegen, dass es im Verkehrsgutachten klare Aussagen gebe, welcher Prognosefall zu welcher jeweiligen Lösung zutreffe. Das Problem sei, dass sich jeder die zu seiner Theorie passenden Fakten aus dem Gutachten herausgreife. Tatsache sei doch, dass sich mit der Südumfahrung eine fulminante Entlastung der Dauchinger Straße insgesamt und des Schwerlastverkehrs sowieso ergebe bei einer leichten Zunahme des Schwerlastverkehrs in der Villinger Straße um 100 Lastwagen täglich.

Rüdiger Krachenfels betonte, dass mit der Südumfahrung bei der Bevölkerung die Hoffnung geweckt werde, dass hier eine Entlastung stattfinde. Auf der anderen Seite werde mit ihr ja auch erst die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes um 17 Hektar ermöglicht. Jetzt seien es schon 15 Hektar und etwa 1000 Arbeitsplätze. Mit dem neuen Gewerbegebiet kämen nochmals 1000 Arbeitsplätze hinzu. Da stelle sich für ihn schon die Frage, wie der Verkehrsgutachter "zu solch komischen Zahlen komme", wenn der Verkehr nur um acht Prozent zunehmen soll, sich die Arbeitsplätze aber verdoppeln.

Bürgermeister Martin Ragg hatte in der Sitzung zuvor mitgeteilt, dass die Gemeinde im Rahmen einer Bürgerversammlung, wenn alle Gutachten vorliegen, ohnehin noch einmal detailliert informieren und auch der Ergebnisse der Gutachten vorlegen wird. Ragg hofft, dass das laufende Bebauungsplanverfahren im Jahr 2019 abgeschlossen werden kann.