Ortschaftsrat: Deutliche Kritik am Flächentausch / Bürgermeister sieht keine Nachteile für Fischbach

Niedereschach-Fischbach. Deutliche Kritik am vom Ortschaftsrat beschlossenen Flächentausch bei den Wohnbauflächen, die im Flächennutzungsnutzungsplan (FNP) von Fischbach in den Kernort Niedereschach transferiert wurden, übte Jürgen Seemann im Rahmen der Frageviertelstunde im Ortschaftsrat.

Dass in Fischbach die Einwohnerzahlen rückläufig sind, habe auch damit zu tun, das nicht genügend erschlossene Bauplätze angeboten werden, sagte Seemann. Bürgermeister Martin Ragg widersprach vehement. Es sei ein weitsichtiger und über den Kirchturm hinausreichender Beschluss des Ortschaftsrats gewesen. Der Ortsteil Fischbach habe durch den Beschluss keinerlei Nachteile, da man in Fischbach noch genügend zu einem Wohngebiet entwickelbare Fläche habe. Der Ortschaftsrat habe schließlich nicht alle Flächen nach Niedereschach transferiert, sondern die für die bauliche Entwicklung in Fischbach notwendige Fläche zurückbehalten.

"Ich sehe bislang keinerlei Nachteile für Fischbach", so Ragg. Unterstützt wurde er von Ortsvorsteher Peter Engesser, der darauf hinwies, dass angesichts der großen, auf die Gemarkung Fischbach bezogenen Wohnbauflächen im FNP sogar die Gefahr bestand, dass vonseiten der Landespolitik diese Flächen ersatzlos gestrichen oder reduziert worden wären. Dann wäre der Kernort leer ausgegangen.

Eine frühere Äußerung von Bürgermeister Martin Ragg aufgreifend erklärte Engesser: "Was nützt eine Torte, die im Kühlschrank vergammelt, wenn man sie nicht teilt."

Bürgermeister Martin Ragg wies zudem darauf hin, dass der Beschluss ein starkes, gesamtgemeindliches Signal gewesen sei. "Wir machen keine Politik gegen Fischbach oder die Ortsteile. Wir müssen schauen, dass wir in allen Ortsteilen Wohnbauflächen haben", so Ragg.

Bautätigkeit bringt eine Steigerung bei den Einwohnerzahlen

Trotzdem blieb Seemann bei seiner Meinung, dass in Fischbach mehr Bauplätze angeboten werden sollten. Daraus resultiere dann auch mehr Bautätigkeit und eine Steigerung bei den Einwohnerzahlen. "Wir müssen den Abwärtstrend stoppen", so Seemann. Ortschaftsrat Martin Eitzert wies darauf hin, dass im Neubaugebiet "Steigäcker" aktuell noch zwei Bauplätze vorhanden seien, wobei einer davon schwierig zu verkaufen sei, weil er einerseits sehr groß und andererseits nicht ganz einfach zu erschließen sei. Vor diesem Hintergrund erklärte Engesser, dass man sich in der nächsten Sitzung ausgiebig mit dem Thema und der Ausweisung eines weiteren Wohnbaugebiets beschäftigen werde.