Im Pflegehaus erhöht sich die Zahl der Infizierten.Foto: Foto: Bantle

Infizierten geht es derzeit gut. Bewohner sind in Quarantäne. Firma Stern 3D entwickelt Schutzmaske.

Niedereschach - Im Pflegehaus am Eschachpark gibt es weitere bestätigte Coronafälle. Waren bislang drei Bewohner und eine Mitarbeiterin positiv getestet, so hat sich die Zahl der Infizierten um weitere sechs Personen erhöht.

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Die betroffenen Bewohner sind jedoch bereits seit Tagen in Quarantäne. Seit dem ersten positiven Test dürfen alle Bewohner des Pflegehauses ihre Zimmer nicht mehr verlassen und dürfen auch nicht mehr besucht werden. Die für alle Betroffenen harten aber notwendigen Einschränkungen sind erforderlich, um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Allen Infizierten geht es gut

Am Mittwoch wurden weitere 14 Bewohner mit Symptomen getestet und seit dem Freitag liegen die Ergebnisse vor: Sechs der 14 getesteten Bewohner sind positiv. Damit stieg die Zahl der positiv getesteten Menschen im Pflegehaus am Eschachpark auf insgesamt neun. Aus dem Kreis der Mitarbeiter ist nach wie vor nur eine Person mit dem Virus infiziert, auch sie verspürt kaum Symptome.

Die erfreuliche Nachricht ist, dass es allen Infizierten derzeit gut geht. Auch die Mitarbeiter fühlen sich nicht beeinträchtigt. Die Testergebnisse wurden am Freitag den Angehörigen gegenüber kommuniziert.

Auf allen verfügbaren Kanälen versucht die Caritas Schwarzwald-Baar-Kreis, die auch das Pflegehaus am Eschachpark betreibt, Masken, Schutzbrillen und Schutzanzüge zu bekommen. Für die kommende Woche, also noch vor Ostern, gibt es Zusagen von einem Medizinprodukte-Hersteller, dass weitere FFP2-Masken und kurz nach Ostern 2000 Schutzanzüge lieferbar seien. Mit diesen Lieferungen kann die Caritas wieder einige Zeit über die Runden zu kommen. Alle hoffen, dass sich die Liefersituation bei der Schutzausrüstung bis dahin wieder stabilisiert.

Ein großes Bedürfnis ist es Caritas-Chef Michael Stöffelmaier und seinem Team mit Blick auf das Pflegehaus am Eschachpark den Bürgern und Firmen aus der Gesamtgemeinde für deren Hilfsbereitschaft und das Engagement zu danken. "Sie sind uns eine große Stütze", so Stöffelmaier, den neben der Sorge um die Betroffenen die fehlende Schutzausrüstung sehr belastet. Er ist für jede Maske, jede Schutzbrille und jeden Schutzanzug überaus dankbar.

Firma entwickelt Schutzmaske

Auch der frühere Bürgermeister Otto Sieber, in dessen Amtszeit der Bau des Pflegehauses am Eschachpark fiel, ist engagiert, um dem Pflegehaus und der Caritas zu helfen. Er hat erfahren, dass in Niedereschach die Firma Stern 3D GmbH über eine kurzfristige, schnell herstellbare Hilfe nachdenkt und eine Schutzmaske mit dem Namen "Easy Maske" (Mund- und Nasenmaske zur Vermeidung von Tröpfcheninfektion) entwickelt hat, die wohl aber noch nicht zertifiziert.

Die Maske bietet nach Angaben der Firma Stern 3D einen einfachen, effizienten Schutz zur Vermeidung von Tröpfcheninfektion für die Bevölkerung. Die Maske werde von der Firma in einem neuen 3D-Druckverfahren hergestellt. Die Maske sei langlebig und sei wie eine Brille zu tragen. Der Vorteil sei, dass sie einen Filter hat, der austauschbar ist. Zudem kann die Maske ohne Probleme immer wieder desinfiziert und der Filterstoff ausgetauscht werden.

"Von den bekannten Virologen hört man in den Medien die Hilferufe, dass wir keine zertifizierten Masken benötigen, sondern überhaupt Masken, damit wir vor Tröpfen geschützt sind, damit wir unserer Bevölkerung einen Schutz bieten können", sagt Otto Sieber. Wenn es wie aktuell der Fall keine Masken auf dem Markt gebe, könne man nicht noch langwierige Prozesse für eine Zertifizierung in Kauf nehmen, so der frühere Bürgermeister.

"Nur weil diese hochwertigen Masken nicht zertifiziert sind, darf man sie nicht nutzen", wundert sich Sieber und hat sich unter Einschaltung des CDU-Landtagsabgeordneten Karl Rombach nun am Donnerstag an das Sozialministerium gewandt, verbunden mit der Bitte es in dieser besonderen Situation zu ermöglichen, dass solche Masken zum Schutz des Pflegepersonals verwendet werden dürfen. Nun wartet Otto Sieber auf eine Antwort aus Stuttgart.