Rüdiger Krachenfels kandidiert für das Amt des Bürgermeisters Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Gemeinderat der Freien Wähler gibt Bewerbung als Bürgermeister-Kandidat ab

In Bewegung kommt das "Kandidatenkarussel" für die anstehende Bürgermeisterwahl in Niedereschach am 25. Februar.

Niedereschach. Als dritter Bewerber neben dem amtierenden Bürgermeister Martin Ragg und Fridhild Anni Miller steigt nun mit Rüdiger Krachenfels ein dritter Kandidat in den Ring. Krachenfels ist seit 2014 kommunalpolitisch im Gemeinderat für die Freien Wähler engagiert und steht dort für sein Engagement in Sachen Naturschutz, Förderung von Schulen und Kindergärten, sowie Begrenzung eines ungebremsten Wachstums auf Kosten natürlicher Ressourcen.

Und er stellt sich vor allem die Frage, wie sich die Gesamtgemeinde Niedereschach in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dazu seien die Weichen für einige Dinge bereits in der vergangenen Zeit gestellt und zum Teil schon in Angriff genommen worden, betont Krachenfels in einer Stellungnahme. So die Sanierungen der Schule in Niedereschach oder die Schlossberghalle. Bei anderen Sachverhalten sei zwar durch Entscheidungen im Gemeinderat die Richtung vorgegeben. Die Realisierung jedoch werde noch Jahre auf sich warten lassen, so bei der Erweiterung des Gewerbegebiets in Richtung Dauchingen, der Ausweisung eines neuen Wohngebiets in Niedereschach oder der Südumfahrung.

Jedoch seien andere, dringend anstehende Projekte noch nicht einmal mittelfristig angedacht, obwohl deren Durchführung mehr als dringlich einzustufen wäre, wie die Sanierung oder Neubau des Niedereschacher Kindergartens, die räumliche Anpassung des Kindergartens in Kappel und die Sanierung der Schule in Fischbach. Krachenfels fordert deshalb, die anstehende Wahl als Bewertung der bisherigen Entscheidungen und der geplanten Vorgehensweise für die Weiterentwicklung der Gemeinde zu betrachten.

Im Zusammenhang mit der Entscheidung für den Bau der Entlastungsstraße Süd ist Krachenfels der Meinung, dass hier offensichtlich mit Hypothesen gearbeitet wurde, die der zu erwartenden Entwicklung nicht gerecht würden. Die Realität werde dann eher so aussehen, dass der Gesamtverkehr im Ort stark zunehmen und die Gefährdung ansteigen und die Lebensqualität der Anwohner sinken werde.

Dazu müsse auch grundsätzlich in Frage gestellt werden, ob die schnelle Entwicklung, vor allem in Bezug auf den Flächenverbrauch, so weiter betrieben werden soll oder darf. "Wir müssen mit unseren Ressourcen sparsamer umgehen und bei einer Weiterentwicklung der Bevölkerungszahl, Arbeitsplätzen und dem Verkehr das Gesamte nie aus den Augen verlieren."

Weiterhin bemängelt er, dass bei der jetzt in Angriff genommenen Sanierung der Schlossberghalle ein dringender Erweiterungsbedarf des Kindergartens von Seiten der Verwaltung nicht berücksichtigt wurde, und dadurch eine große Chance verpasst und das Kindergarten-Team mit seinen räumlichen und organisatorischen Problemen allein gelassen wurde.

Genauso wie beim Kindergartengebäude in Niedereschach, das sich baulich in einem sehr schlechten Zustand befinde und den heutigen Bedürfnissen in keiner Weise mehr gerecht werde. Es lägen seiner Kenntnis nach schon länger Planungen für einen Neubau vor, der auch die Integration der Kleinkindbetreuung vorsehe, so dass die sehr teure Anmietung der Kindervilla im Gewerbegebiet nach einem Neubau Geschichte sein könnte. Dieses Thema werde von der Verwaltung abgeblockt und auch finanziell in den kommenden Jahren nicht eingeplant. Der Slogan von einem "familienfreundlichen Niedereschach" verkomme so zu einem hohlen Spruch.

Und letztlich kritisiert er das Thema Existenzgründungsoffensive, das in den vergangenen Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt worden sei. Dies habe sich aus einem gut gemeinten Ansatz inzwischen zu einem sehr teuren Profilierungsspektakel entwickelt. Dass man einem angehenden Unternehmer das Angebot mache, sich bei erfahrenen Selbstständigen kostenfreie Ratschläge einzuholen, sei begrüßenswert, jedoch sei im Laufe der Jahre ein immer größeres Event daraus gemacht worden, das den Steuerzahler sehr viel Geld koste, welches an anderer Stelle dringend fehle. Der vorläufige Gipfel sei nun mit der Einstellung eines Wirtschaftsförderers erreicht, der sich nun um die Gründungswilligen kümmern soll. "Als Selbstständiger bin ich der Ansicht, dass ein angehender Unternehmer eine solche Betreuung durch die öffentliche Hand weder braucht, noch will. Unternehmer wollen eine schlanke Gemeinde, die die Infrastruktur in Schuss hält und durch behutsames Entwickeln von Erweiterungsflächen der heimischen Wirtschaft Standortsicherheit gibt." Die jetzige Entwicklung zeige aber eher in die Richtung, dass immer mehr Kosten produziert werden, betont Rüdiger Krachenfels.