Gemeinderat: Firma Knauf plant mehrere Probebohrungen

Niedereschach (alb). Wird das Areal von Niedereschach in Richtung Zimmern in nicht allzu ferner Zukunft ein Zentrum für unterirdischen Gipsabbau? Jedenfalls gab der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen mehrheitlich grünes Licht für eine erste Maßnahme in Form von vier Probebohrungen der Firma Knauf Gips KG im südöstlichen Bereich von Niedereschach.

In der Sitzung zugegen waren der Werksleiter des Gipsplattenwerks Deißlingen-Lauffen, Mark Aretz, und Matthias Reimann, Leiter der Rohstofffindung der Knauf-Gruppe, die zusammen die geplanten Bohrungen und die weiteren geplanten Schritte zum Abbau erläuterten, sollte man bei den Bohrungen fündig werden und auf ein lohnendes Flöz stoßen.

Denn die geologischen Lagerungsverhältnisse im Raum westlich von Rottweil ließen darauf schließen, dass sich im Untergrund in der Formation des Mittleren Muschelkalkes noch Sulfatgestein befindet. Die Gebiete seien geologisch-lagerstättenkundlich noch nicht abschließend untersucht, auch wenn in den Jahren 2016 und 2017 einige Bohrungen in 100 Meter Tiefe erfolgt seien. Nachdem die Ergebnisse vorliegen, plant die Firma Knauf weitere Bohrungen, weil dort ein reichhaltiges Gipslager vermutet wird, so erläuterten die beiden Experten.

Die Gemeinderäte wollten wissen, was die Gemeinde finanziell davon hätte, welche Tonnagen abgebaut würden und vor allem, wie das zusätzliche Verkehrsaufkommen zum Abtransport des Materials zu verkraften wäre, wenn wie von Matthias Reimann genannt, bei einem Bedarf von täglich 800 bis 1000 Tonnen Gips für das Werk 40 Lastwagen fahren.

Fragen über Fragen, die jedoch weit über den Beschluss des Abends hinausgingen, wie Bürgermeister Martin Ragg in seiner Zusammenfassung betonte. Der Rat gebe lediglich seine Zustimmung für die geplanten Probebohrungen. Zu mehr verpflichte man sich im Moment nicht. Und sollten die Ergebnisse positiv ausfallen, erst dann würden die weiteren Vorgehensweisen diskutiert.