Kinder tragen üppig gefüllte Körbchen zum Altar / Landwirte bleiben von heftigen Wetterkapriolen verschont
Von Albert Bantle
Niedereschach. Dass ein reich gedeckter Tisch keine Selbstverständlichkeit ist, brachte das Ernstedankfest den Kindern, aber auch vielen Erwachsenen wieder näher.
Gut besucht waren in der Gesamtgemeinde Niedereschach am Wochenende die Erntedankgottesdienste bei der evangelischen sowie der katholischen Kirchengemeinde. Einmal mehr wurde dabei deutlich, dass ohne den Segen Gottes und entsprechendes Wetter, trotz allen Engagements und Zutuns der Landwirte, keine gute Ernte gedeihen kann.
Von Wetterkapriolen wie beispielsweise in Bayern und Ostdeutschland, blieb man in der Gesamtgemeinde Niedereschach zwar verschont, doch hat sich ein Hagelunwetter vor wenigen Wochen auch hier niedergeschlagen. Glücklicherweise kam man dabei mit einem blauen Auge davon.
Insofern animierten die reich bestückten Erntedankaltare in den Kirchen der Gesamtgemeinde viele Menschen, auch aus nicht bäuerlichen Familien, dankbar zu sein für das tägliche Brot und einen bei fast allen Familien in der Gemeinde jeden Tag reich gedeckten Tisch. Für knapp 900 Millionen Menschen auf der Erde ist dies keine Selbstverständlichkeit. Darauf wies beim Erntedankgottesdienst in der katholischen Kirche auch Pfarrer Ewald Beha hin. Zusammen mit Diakon Christian Müller-Heidt zelebrierte er dabei einen wunderbaren Gottesdienst, der vor allem auch durch die vielen anwesenden Kinder und den Trachtenverein Reckhölderle bereichert wurde. Die Kinder trugen zu Beginn prall gefüllte Erntekörbchen zum Altar, rund um den von den Frauen der Frauengemeinschaft Niedereschach mit vielen Gaben der Natur liebevoll geschmückten Erntealtar.
Begleitet wurden die Kinder von erwachsenen Trachtenträgern, die eine überdimensional große und mit viel Aufwand in Handarbeit gefertigte Erntekrone in die Kirche trugen.
Es war spürbar wie sehr sich Pfarrer Beha über den Erntealtar, die Erntekrone und die Körbchen der Kinder freute. Zur Predigt bat er die Kinder zum Altar und bezog sie mit vielen Fragen rund um Erntedank mit ein. Wie reich in diesem Jahr die Ernte ausgefallen ist, zeigte sich, als die Kinder mit leuchtenden Augen aufzählten, was sie alles rund um den Erntealtar sahen. Das reichte von Kartoffeln über Äpfel bis hin zu Karotten, Trauben, Tomaten, Bananen, Kürbissen, Mais, Getreide, Zwiebeln oder Kohlrabi.
In den Fürbitten, die teilweise ebenfalls von Kindern vorgetragen wurden, ging es auch darum, deutlich zu machen, dass man Lebensmittel mehr wertschätzen sollte und dass es wichtig ist, zu teilen und dem Herrn zu danken.
Zum Schluss des Gottesdienstes, in dem Diakon Müller-Heidt die Gaben rund um den Erntealtar segnete, freute sich Pfarrer Beha darüber, dass der Erntedankgottesdienst mit Blick auf die Altersstruktur der anwesenden Gottesdienstbesucher zu einem Fest aller Generationen wurde, was einmal mehr zeige, welch lebendige Gemeinde die katholische Kirchengemeinde Niedereschach sei.