Die neu installierten Edelstahl-Leitungen des für 230 000 Euro modernisierten Pumphauses in Fischbach. Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgung: Kohlbrunnenquelle nach 30 Jahren modernisiert / Beste Trinkwasserqualität attestiert

Stolz ist die Gemeinde Niedereschach, allen voran Bürgermeister Martin Ragg und Wassermeister Reiner Schütz, auf die eigene Wasserversorgung und die damit in diesem Bereich vorhandene Unabhängigkeit. Abgewickelt wird das alles über den "Eigenbetrieb Wasserversorgung".

Niedereschach–Fischbach. Die unabhängige Wasserversorgung Fischbachs bekommt durch die gute Wasserqualität der Kohlbrunnenquelle eine besondere Güte. Und die Gemeinde selbst tut ein Übriges, indem sie im Bereich der Wasserversorgung kontinuierlich in modernste Technik investiert. Aktuell werden durch verschiedene beauftragte Fachfirmen entsprechende Modernisierungsmaßnahmen im Pumphaus in Fischbach durchgeführt.

70 Prozent des Wassers kommt aus Fischbach

Dabei werden, so Wassermeister Reiner Schütz bei einem Vor-Ort-Termin dieser Woche im Pumphaus, insgesamt rund 230 000 Euro investiert. Abgeschlossen sein werden die laufenden Arbeiten voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar. "Das Pumpwerk Fischbach ist mit der Kohlbrunnenquelle die zentrale Wassergewinnungsstelle der Gemeinde", betont Schütz. Rund 70 Prozent des Trinkwassers in Niedereschach stammen aus diesem Bereich.

Die technische Ausrüstung des Pumpwerks stammte aus dem Jahr 1989 und habe das Ende ihrer Nutzungsdauer damit erreicht. Deshalb läuft nun eine Sanierung und Modernisierung.

Neue stehende Pumpen sind platzsparend

Die vorhandenen Förderpumpen wurden bereits ausgetauscht. Die Verkabelung wird derzeit neu verlegt, neue Unterwasserscheinwerfer und auch Druckausgleichsbehälter wurden installiert. Zudem wurden die bisherigen Stahlrohre durch Edelstahlrohre ersetzt. Dass nun "stehende Förderpumpen" statt der bisher "liegenden Pumpen" eingebaut wurden, habe den Vorteil, dass mehr Platz für die Rohre und Leitungen vorhanden sei.

Dosiereinrichtung zur Chlorung ist präziser

Die Arbeiten zur Erneuerung der Elektrotechnik seien bald beendet und die Schaltschränke seien dann wieder neuestem Stand der Technik. Auch verschiedene Fliesenarbeiten werden noch durchgeführt.

Erfreulich sei, dass die neue Dosiereinrichtung für die Chlorung nun sehr viel präziser funktioniere. Mit Blick auf die Chlorung fahre man ohnehin am absoluten Minimum. Es handle sich nur um eine leichte "Transportchlorung". Durch den wechselseitigen Umbau sei gewährleistet, dass die Bürger durch die laufende Maßnahme nicht tangiert wurden und werden. Auch während der Sanierung komme stets Wasser aus den Leitungen. Wasser das im Übrigen beste Trinkwasserqualität hat, wie Schütz betont.

Dazu trägt nicht nur die Betreuung und Wartung der technischen Anlagen durch Schütz bei. Vielmehr werden im Pumpwerk in Fischbach regelmäßig Wasserproben entnommen die dann vom Eurofins-Institut Jäger GmbH in Tübingen untersucht werden.

"Auf der Homepage der Gemeinde Niedereschach sind die Analysen und Prüfergebnisse für alle Interessierten zugänglich", erläutert Schütz. Die Ergebnisse dieser vierteljährlichen Kontrollen und Analysen gehen zudem stets auch an das Gesundheitsamt, dem auch sonst bei Auffälligkeiten sofort Meldung zu erstatten ist.

Von der Kohlbrunnenquelle in Fischbach fließt das Wasser in das nahe gelegene Pumpwerk. Die dort eingebauten beiden Wasserspeicherröhren fassen zusammen 180 Kubikmeter. Vom Pumpwerk Fischbach wird das Wasser in den rund 300 Kubikmeter fassenden Hochbehälter auf dem Pfaffenberg gepumpt. Von dort aus wird der Ortsteil Fischbach zu 100 Prozent mit dem Quellwasser aus der Kohlbrunnenquelle versorgt. Das überschüssige Wasser wird vom Pfaffenberg aus nach Niedereschach in den Hochbehälter "Hardt" gepumpt. Von dort aus werden die Ortsteile Niedereschach (ohne das Industriegebiet) und Schabenhausen mit Wasser versorgt, wobei in den Hochbehälter Hardt zusätzlich vom Tiefbrunnen Schabenhausen fünf Prozent Wasser zugeführt werden, so dass aus den Hähnen in Niedereschach und Schabenhausen 95 Prozent Wasser aus der Kohlbrunnenquelle fließt. In Zeiten, in denen hoher Wasserverbrauch zu verzeichnen ist, wird der Wasseranteil aus dem Tiefbrunnen Schabenhausen erhöht. Mittels der in seinen Büroräumen im Bauhof installierten Fernwirkeinrichtung hat Schütz stets Zugriff auf alle Anlagen im Bereich der Wasserversorgung. Bei Störmeldungen wird er zudem rund um die Uhr über sein Handy benachrichtigt und kann dann nach dem Rechten schauen. Einmal pro Woche kontrolliert er zudem alle Einrichtungen (Hochbehälter/Pumpstation) vor Ort.