Peter Engesser (von links), Martin Ragg, Marina Stiegeler und Jochen Cabanis stellten im März den am fertiggestellten Technikstandort des Projektes beim Schmiedesteighaus in Fischbach vor. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Zweiter Bauabschnitt angeblich nicht unterversorgt / Messungen sollen Gegenteil beweisen

Alles andere als erfreut waren die Fischbacher Ortschaftsräte über die Mitteilung, dass es beim geplanten zweiten Abschnitt des Glasfaserausbaus Probleme gibt.

Niedereschach-Fischbach. Für den Breitbandausbau sollte wie beim ersten Bauabschnitt ein Förderantrag beim Land Baden-Württemberg gestellt werden. Grundlage für die Förderung ist eine unzureichende Breitbandversorgung von weniger als 30 Megabit pro Sekunde. Legt man die Darstellung des Breitbandatlanten des Bundes, welche eine teilweise höhere Bandbreite angibt, zu Grunde ist eine Förderung nun nicht unbedingt möglich. Aufgrund der Resonanz aus der Bevölkerung geht der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar jedoch davon aus, dass die Darstellungen des Breitbandatlanten fehlerhaft seien.

Daher wird es nun in Fischbach notwendig, dass der Zweckverband in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen University (HFU) Messungen durchzuführen muss, um die tatsächliche Breitbandverfügbarkeit nachzuweisen. Hierfür, so Ragg, sei man auf die Unterstützung der Bürger angewiesen, die ein Messgerät bei sich im Haus installieren lassen. Für die Messung wird ein Zugang zur Anschlussdose im Keller oder in der Wohnung benötigt. Dort wird ein separates Gerät angeschlossen. Zudem sollen die Endnutzer ihren Vertrag bezüglich ihres Internetanschluss zur Einsicht bereithalten. Die Messung erfolgt automatisch im Halbstundentakt über einen Zeitraum von sieben Tagen.

Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung wird der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar auf einzelne Bürger zugehen und hinsichtlich einer entsprechenden Messung Kontakt aufnehmen.

"Nur wenn es gelingt, eine Unterversorgung in Fischbach nachzuweisen, kann auch ein Breitbandausbau erfolgen", sagte Ragg, der jedoch zuversichtlich ist, dass man den Nachweis erbringen kann. Man werde, was die Messungen anbetrifft, auch gleich den Bereich des geplanten dritten Bauabschnitts mit einbeziehen.

"Diese Situation ist nicht gerade schön", analysierte Ortschaftsrat Martin Eitzert die Lage. Viele Bürger, die fest mit dem Breitbandanschluss gerechnet haben, hätten unterschriebene Verträge – und Monat um Monat verschiebe sich der Ausbau. Andreas Meyer wies darauf hin, dass es die nun vorhandene "Schwelle" anfangs noch gar nicht gab. "Ich hoffe, das dauert alles nicht zu lange", sagte Ortsvorsteher Peter Engesser.