Bereits seit Februar erfolgreich im Einsatz, erfolgte wegen der Corona-Krise die Einweihung des "Qwiek up" erst jetzt. Das Bild zeigt Walter Kubas (links) und David Liehner vor dem Pflegehaus, das aktuell laut den Tests zur Freude aller Corona-frei ist. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Soziale Drehscheibe und Gemeinde spenden Projektor / Beruhigende oder aktivierende Wirkung

Einen Volltreffer landeten die Soziale Drehscheibe und die Gemeinde Niedereschach mit ihrer noch vor Beginn der Corona-Krise getätigten Spende eines "Qwiek.up" an das Pflegehaus am Eschachpark. Das rund 6000 Euro kostende, fahrbare Gerät ermöglicht es, für pflegebedürftige Menschen im Pflegehaus ein einzigartiges Erlebnis zu schaffen.

Niedereschach. Dank verschiedener, wissenschaftlich erforschter und in der Praxis erprobter bestimmter Bilder-Module sorgt das Gerät für ein audiovisuelles Erlebnis für die betreuten Menschen, das diese in ihrer eigenen Welt erreicht. Der Projektor wurde eigens für den Einsatz in der erlebnisorientierten Pflege entwickelt und gebaut.

Der Fokus bei der erlebnisorientierten Pflege ist auf die zu pflegenden Menschen gerichtet, von denen jeder auf seine Weise einzigartig ist. Die einzelnen Module, dabei kann es sich beispielsweise um einen gefilmten Waldspaziergang, einen Besuch im Zoo, Fische in einem Aquarium, Seifenblasen und vieles mehr handeln, können bei den zu Menschen beruhigend oder auch aktivierend wirken.

Zudem ist es Angehörigen und Freunden möglich, eigene und speziell auf ihre zu betreuenden Angehörigen abgestimmte Filme zu drehen, die dann auf einen Stick gezogen und über den mobilen Projektor als ganz persönliches Modul gezeigt werden können. So ist es möglich, einem früher im Musikverein aktiven Menschen, der nun im Pflegehaus das Bett nicht mehr verlassen kann, einen Film über ein aktuelles Konzert seines Vereins zu zeigen. Dies ist selbst dann möglich, wenn der zu Pflegebedürftige nur noch an die Decke blicken kann, denn das "Qwiek.up" kann entsprechend eingestellt werden, so dass die Bilder sowohl an der Wand als auch an der Decke oder der Türe zu sehen sind.

"Gerade in den zurückliegenden Corona-Zeiten, in denen im Pflegehaus wegen des Virus-Ausbruchs zeitweise eine Zimmerquarantäne notwendig wurde, war das Geräte mehrmals am Tag in verschiedenen Zimmern im Einsatz", erkläre der Leiter des Pflegehauses, David Liehner, bei der nun nachgeholten offiziellen Übergabe des "Qwiek.up" durch den Vorsitzenden der Sozialen Drehscheibe, Walter Kubas. Dieser freute sich natürlich über die positiven Erfahrungsberichte Liehners und dankte gleichzeitig auch der Gemeinde mit Bürgermeister Martin Ragg an der Spitze, die sich auf Anregung des früheren Bürgermeisters Otto Sieber mit 3000 Euro aus dem Sozialfonds an der Anschaffung beteiligte. Sieber hat sich im Vorfeld der Beschaffung zusammen mit Kubas das "Qwiek.up" vorführen lassen, um sicher zu gehen, dass es für die Bewohner des Pflegehauses passt.

Der Einsatz des "Qwiek.up" kann in manchen Fällen den Betreuungsbedarf der pflegebedürftigen Menschen reduzieren, denn das Gerät bietet zahlreiche Interventionsmöglichkeiten und unterstützt die Betreuer in den Momenten, die danach verlangen. Auf diese Weise kann arbeitsintensiveren Klienten und Aktivitäten mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Aktuell untersuchen nach Angaben des Herstellers verschiedene Pflegeeinrichtungen, in wieweit der mobile Projektor auch als Alternative zu Beruhigungsmitteln am Tag und in der Nacht eingesetzt werden kann.