Wenn in Niedereschach ein neues Gesicht Bürgermeister werden sollte, heißt es aufgepasst, denn dann lautet die Parole Trump-mäßig "Niedereschach first". Foto: Schwarzwälder Bote

Kappäobed: Bürgermeisterwahl parodiert

Niedereschach (alb). Der "Kappäobed" des Xangvereins hatte es wieder einmal in sich. Natürlich spielte die bevorstehende Bürgermeisterwahl dabei ein große Rolle. Einschneidende Veränderungen dürfte es in Niedereschach geben, sollte womöglich nach den Wahlen ein neues Gemeindeoberhaupt im Rathaussessel seinen Platz einnehmen. Die größte, teuerste und schönste Umgehungsstraße wird da kommen, die Eschach wird angestaut, womit sämtlicher Verkehr aus der Ortsmitte verbannt wäre, die dominierende Rolle Fischbachs innerhalb der Gesamtgemeinde und besonders auch, was die Berichterstattung in den Medien betreffe, werde schmerzlich zurückgefahren. Und sollte auch Fischbach eine Ortsumgehung wollen, so stelle sich schon mal die Frage: Was soll man denn dort überhaupt umfahren?

Es ging sogar noch weiter, gefordert wurde eine Mauer zwischen Niedereschach und Fischbach, und natürlich dürften die Fischbacher "pay for it". Damit und mit seinem Slogan "Niedereschach first" verstand es Pascal Rockenschuh in seiner Rolle des Bürgermeister-Kandidaten Donald Trump, auch was dessen Benehmen alle Ehre machte, sich bei der närrischen Kandidatenvorstellung beim "Kappä-Obed" im Sängerheim Gehör zu verschaffen und seine Mitkonkurrenten Karl-Heinz Wimmer und Tanja Bayer regelrecht unterzubuttern, so dass er mit lautstarkem Beifall eindeutig zum neue Schultes gekürt wurde. Unter der Regie des Moderators Wolfgang Schleicher hatten aber nicht nur die drei Jux-Kandidaten seinen Fragen wie auch auf die aus dem Publikum Rede und Antwort zu stehen. Auch die nominierten Bürgermeisterkandidaten gaben sich ein Stelldichein beim "Kappäobed". Und während Amtsinhaber Martin Ragg es dabei beließ, auf seiner Trompete "Verdammt, ich lieb dich, verdammt, ich brauch dich" ins Publikum zu schmettern, versprach Kandidat Rüdiger Krachenfels, das freie Unternehmertum in Niedereschach abzuschaffen und den neu eingestellten Wirtschaftsförderer Gunnar von der Grün zum Firmenchef aller Unternehmen zu küren. In der Villinger Straße werde er einen Fußgängerüberweg anlegen vom Navy-Pub bis zum Zanger, und ein hauptamtlicher Kulturbeauftragter werde zusätzlich noch eingestellt und damit die Damen vom Forum überflüssig machen.

In Versform dagegen und völlig unpolitisch berichtete Markus Bertsch in einem musikalischen Gedicht von den manchmal schon recht seltsamen Zuständen und Begebenheiten im Probelokal des Xangvereins und von der verzweifelten Suche nach einem neuen Vorstand und einer Dirigentin. Und erntete schallendes Gelächter mit seiner Betrachtung auf die Entwicklung seiner eigenen Kinder, so richtig aus dem Leben gegriffen, vom Baby bis hin zur Pubertät, "wenn des Bürschle mit 16 scho mehr Sex hat wie du" mit dem Fazit: "Die Pubertät, die isch vom lieben Gott so g’wählt, damit uns Eltern der Abschied nit gaz so schwer fällt."

Und Volker Obergfell glänzte mit einem Loblied auf den Alkohol, beginnend mit seinem Urlaub auf den Spirituosen, an Klamotten nicht viel dabei außer seinem Bommerlunder und Cinzano (Jeans au no), das Hotel ziemlich hoch "on the Rocks" und im Zimmer ein schiefes Regal (Chivas Regal), auf dem Klo eine winzige Schüssel, ein regelrechtes Picco-Klo, und gewäscht wird sich mit warmem Wasser, er verträgt das "Freixenet", das frische net.