Die neueste Errungenschaft des Museums ist dieser Gesellenbrief von Fischbachs letztem Küfer, Bernhard Stern. Foto: Museum Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatmuseum: Hans Otto Wagner und einige wenige Helfer bilden das Herz der Einrichtung

Niedereschach. Hans Otto Wagner und einige seiner Helfer bilden das Herz des Heimatmuseums der Gesamtgemeinde Niedereschach.

Die Besucher sind immer wieder begeistert, was es alles zu sehen gibt. Thematisch ist das Museum auf die Darstellung des dörflichen Lebens der vergangenen Jahrhunderte ausgelegt worden und aus einer immensen Sammlung ist inzwischen eine liebevolle detaillierte Geschichts-Erlebniswelt geworden, die den Besuchern immer wieder neue Überraschungen bereithält.

"Das macht aber viel Arbeit", hört man die begeisterten Besucher immer wieder sagen. Die führenden Köpfe des Heimatmuseums umfassen gerade mal drei Personen. Dazu kommen ein paar wenige weitere Leute, die bestimmte Aufgaben übernommen haben oder auf Abruf bereit stehen.

Neben dem Museumsleiter, Hans Otto Wagner, der neben der Gestaltung und Umsetzung des Konzepts, Dokumentationen und Sonderausstellungen auch noch für den Reinigungsdienst zuständig ist, sind die Familie Irmgard und Peter Klee sowie Bärbel Nickolmann für die logistischen und umfangreichen organisatorischen Belange des Cafés zuständig. Karla Stricker sorgt sowohl innen wie außen für die floristische Gestaltung. Daneben gibt es weitere Aufgaben im Café wie zum Beispiel Küche, Bedienung oder Kuchen backen. Irmgard Klee ist zusätzlich noch stellvertretende Vorsitzende sowie Schriftführerin, Peter Klee ist der "Finanzminister". Stefan Schlenker und seine Frau Uschi stehen neben einigen wenigen anderen Personen zusätzlich noch für Sonderdienste und anfallende Aufgaben zur Verfügung. Doch es gibt auch immer wieder besonders ausgestattete Handwerker wie Ortsvorsteher Peter Engesser, der seine Kenntnisse als Maler bei der Innengestaltung zur Verfügung stellt.

Außer dem Museumsbetrieb gibt es aber eine Menge Dinge im Hintergrund zu erledigen. Da immer wieder neue Ausstellungsstücke ins Museum gelangen, müssen diese dokumentiert und recherchiert werden. Dokumente werden digitalisiert und Gegenstände fotografiert. Dazu muss ein passender Text gestaltet und gedruckt werden. Der besseren Haltbarkeit wegen werden die meisten Schriften und Zeichnungen laminiert.

Das Heimatmuseum ist Archiv und Präsentation gleichzeitig. Da es eine Institution der Gesamtgemeinde ist, spiegelt der Inhalt das einstige Leben der Ortsteile wider. Heutige Ereignisse aus der Presse werden im Rathaus archiviert und die Vereine schreiben ihre eigene Chronik. Auch das öffentliche Leben ist heute ausreichend dokumentiert. Aus den früheren Zeiten ohne die modernen Medien gibt es allerdings immer noch eine Menge an Zeugnissen, die oft ohne Wertschätzung in einer Ecke schlummern oder beim Hausverkauf entsorgt werden. So kam erst vor kurzem ein Gesellenbrief samt Lehrvertrag eines Gemeindemitglieds aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ins Museum. Beides sind Dokumente des Dorflebens, die der Öffentlichkeit als Kulturgut zur Verfügung gestellt werden.

Auch die Vereine der Gesamtgemeinde bekommen ihren Platz als Kulturträger genauso wie die Kirche. Oft sind solche Dinge aus dem Leben interessanter als Gebrauchsgegenstände und Kaufwaren. "Das Heimatmuseum ist wie ein lebendiger Organismus, der immer weiter geführt werden muss", sagt Hans Otto Wagner.