Grande Finale nach einem umjubelten Auftritt. Am Schluss versammelten sich alle Akteure auf der Bühne. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Trachtenverein Reckhölderle begeistert mit einem heiteren Dreiakter / Tosender Beifall brandet auf

In Höchstform präsentierte sich am Samstagabend die Theatergruppe des Trachtenvereins Reckhölderle (TVR) Niedereschach bei ihrem Theaterabend in der voll besetzten Eschachhalle.

Niedereschach. Was sich auf der Bühne abspielte, war ein einziger Angriff auf die Lachmuskeln der begeisterten Besucher. Sie sparten nicht mit Szenenapplaus und bedankten sich am Ende der Veranstaltung mit tosendem Beifall bei den Theaterakteuren. Diese gingen in ihren Rollen voll auf.

Es war das dreiaktige Lustspiel von Heidi Mager mit dem Titel "Töchter zu verschenken", das begeisterte und tags darauf gleich nochmals aufgeführt wurde. Begrüßt wurden die Theaterbesucher am Samstagabend vom Vorsitzenden des TVR, Claus Stange, der sich über die volle Halle riesig freute und kurz darauf als Mitglied der Theatergruppe mit über die Bühne wirbelte. Und dort ging es turbulent zu. Regisseur Walter Reich hat bei der Besetzung der einzelnen Rollen wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Jede Rolle schien dem einzelnen Akteur auf den Leib zugeschnitten zu sein. Angefangen bei Alwin Rist als Pensionsbesitzer Leo Köberle, Anita Reich als dessen Frau Lydia Köberle bis hin zu Nicole Heinzelmann, Ulrike Storz und Heidi Dinter als deren Töchter Mary, Conny und Helga oder dem Frauenversteher Reiner Schütz als Salvatore Prodi, Claus Stange als Bürgermeister Gustav Laber und Hans-Jürgen Lindinger als dessen Sohn Anton, Raphael Herbst als Postbeamter Ernst Wacker, Frank Rist als Staubsaugervertreter und Carsten Nelke als Schlagersänger Dieter Thomas Kuhn.

Im Mittelpunkt des Stücks stand die Familie Köberle, die eine kleine, etwas in die Jahre gekommene Pension betreibt. Pensionsbesitzer Leo Köberle hat mit seiner Frau und den drei im heiratsfähigen Alter befindlichen Töchtern so seine liebe Mühe. Er wäre froh, wenn die Töchter langsam aber sicher unter die Haube kämen. Ein Teil der Gäste kommt wegen der günstigen Zimmerpreise, andere wegen der drei Töchter.

Tochter Helga hat zwar schon Nachwuchs, verrät aber nicht, wer der Papa ist. Tochter Mary hat bereits eine Ehe hinter sich – und die reicht ihr vorläufig. Tochter Conny, die Jüngste, hat Haare auf den Zähnen, kleidet sich eher nachlässig und ist auch nicht scharf aufs Heiraten. Frank Rist als schüchterner und beruflich erfolgloser Staubsaugervertreter verliebt sich trotzdem in Conny und wird von Salvatore, dem Ex von Mary, in der Kunst feuriger italienischer Liebeswerbung unterwiesen. Allerdings mit teils sehr mäßigem Erfolg. Erst als "Papa Leo" im Lotto gewinnt und den Töchtern eine größere Mitgift winkt, stehen die Heiratskandidaten Schlange. Mutter Lydia hofft auf den ersten Preis bei einem Preisausschreiben "Einen Tag mit ihrem Lieblingsstar" und in der Tat geht ihr Traum in Erfüllung und Dieter Thomas Kuhn taucht in der Pension auf. Dass sich aus all dem sehr schnell ein turbulentes und kunterbuntes Durcheinander entwickeln würde, war klar und sorgte bis zum Schluss für Spannung. Und wer hätte es gedacht? Am Ende lösten sich alle Verwicklungen und Verstrickungen mehr oder weniger in Wohlgefallen auf und fast alle waren glücklich und zufrieden, mit Ausnahme der Mitgiftjäger.

Für die Technik sorgte in gekonnter Weise Andreas Huber, als Souffleuse agierten Manuela Lindinger und Jutta Schütz und für die Masken sorgte Salon Friseur Sabine aus Lauterbach.