Gemeinde soll weiterhin Beiträge für Tierseuchenkasse übernehmen.

Niedereschach-Fischbach - Breit gestreut waren beim Landwirtegespräch die Themen, die zwischen Bürgermeister Martin Ragg und den Landwirten aus der Gesamtgemeinde besprochen wurden. Ragg ging auf die kommunalpolitischen Themen ein, die die Landwirtschaft betreffen.

Dazu gehörte der Betrieb des Fischbacher Schlachthauses ebenso, wie der Feldwegebau, die Übernahme der Tierseuchenbeiträge durch die Gemeinde, die Einführung einer Pferdesteuer, die Regelung der Hundesteuer in Außengehöften und der Bau der Umgehungsstraße. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es derzeit attraktive Zuschussprogramm für Landwirte gibt, die "Ferien auf dem Bauernhof" anbieten wollen.

Hundekot gelangt ins Viehfutter

Obwohl eine große Anzahl von Hundehaltern sich vorbildlich verhalte und die Hinterlassenschaften ihrer vierbeinigen Lieblinge entsorgen, gebe es auch einige schwarze Schafe, die sich nicht darum kümmerten, so dass immer wieder auch Hundekot ins Viehfutter gelange, wodurch die Tiere erkranken könnten, war zu erfahren. Zudem wurde beklagt, dass Landwirte sich beim Befahren landwirtschaftlicher Wege oft genug von Spaziergängern provoziert fühlten, die absolut keinen Platz machen wollen. "Solche Dinge zeigen, dass die Wertschätzung der Landwirtschaft bei manchen Menschen immer geringer wird und manche wohl auch vergessen haben, dass Lebensmittel nicht in einem Supermarkt, sondern von der Landwirtschaft produziert werden", meinte ein Teilnehmer.

Zudem störten sich die Landwirte an der jedes Jahr neu im Gemeinderat aufflammenden Diskussion hinsichtlich der Übernahme der Tierseuchenbeiträge durch die Gemeinde. Die Übernahme dieser Kosten sei historisch gewachsen und werde von den Landwirten auch als eine Wertschätzung der Gemeinde gegenüber den Landwirten gesehen.

Der Zuschuss der Gemeinde für die Tierseuchenkasse geht zurück auf die frühere Vatertierhaltung, die zur Sicherung der Bevölkerungsernährung eine Aufgabe der Gemeinde war. Um Kosten zu sparen, wurde vor vielen Jahren die Vatertierhaltung aufgegeben, dafür übernahm die Gemeinde die Kosten für die künstliche Besamung der Kühe.

Landwirte formulieren Stellungnahme

Zum Beispiel Schweinehalter hatten von dieser Regelung nichts, so dass man sich einigte, dass die Gemeinde stattdessen die Kosten der Tierseuchenkasse übernimmt. Im Gegenzug waren die Landwirte zum Zugeständnis bereit, dass die Gemeinde bei der Jagdverpachtung auch die Wiesen, Äcker und Wälder der Landwirte mitverpachten kann.

Vor diesem Hintergrund waren die Landwirte nicht begeistert davon, dass der Gemeinderat nun überlegt, diese Freiwilligkeitsleistung zu streichen. Man einige sich darauf, dass die Landwirte zu diesem Thema der Gemeinde eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen. Wenn die Gemeinde kein Geld habe, sollte sich diese auch einmal Gedanken über eine "Pferdesteuer" machen, so eine Anregung im Verlauf der lebhaften Diskussion.