Beeindruckt waren die SPD-Kreisräte beim Besuch in Niedereschach vom Nahwärmeprojekt der BEN. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Niedereschach präsentiert den Sozialdemokraten seine vielfältigen Aktivitäten

Organisiert von der Niedereschacher Gemeinde- und Kreisrätin Ilse Mehlhorn, weilten am Donnerstagnachmittag die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Edgar Schurr an der Spitze, zu einem Gemeindebesuch in Niedereschach.

Niedereschach. Mehlhorn freute sich, dass Fraktionskollegen der Einladung so zahlreich gefolgt waren und wies darauf hin, dass sich seit dem letzten Besuch der Kreistagsfraktion viel getan habe. Unter anderem sei Niedereschach zwischenzeitlich preisgekröntes Bioenergie- und Gründerdorf.

Edgar Schurr dankte Mehlhorn für die Organisation des Besuches und Bürgermeister Martin Ragg für die Gastfreundschaft. Den SPD-Kreisräten liege Niedereschach am Herzen. Aus den Medien und von Ilse Mehlhorn wisse man, dass es im Ort viele spannende kommunalpolitische Themen und Projekte gebe. Als eine "ganz tolle Sache" empfinde er die von Bürgermeister Martin Ragg ins Leben gerufene Existenzgründungsoffensive Neckar-Eschach. Er und seine Fraktionskollegen seien nun gespannt auf die Ausführungen von Bürgermeister Martin Ragg.

Ragg betonte, dass er die zeitaufwendige ehrenamtliche Tätigkeit der Kreisräte zu schätzen wisse. "Es ist eine starke Leistung, die sie auf ehrenamtlicher Basis erbringen", lobte der Schultes. Das gelte insbesondere für Ilse Mehlhorn, die neben ihrer Kreistagstätigkeit auch noch als Gemeinderätin in Niedereschach und überaus engagiertes Mitglied im Freundeskreis "Arzua" sei. Ilse Mehlhorn und ihr Mann Hans Jürgen seien bei der Partnerschaft mit den spanischen Freunde ganz wichtige und wertvolle "Aktivposten". In diesem Zusammenhang wies Martin Ragg darauf hin, wie wichtig für Europa der über diese Partnerschaft mögliche gegenseitige Austausch sei. Man lerne dabei ganz andere Sichtweisen kennen. Trotz der Entfernung von über 2500 Kilometern funktioniere dieser Austausch dank des Freundeskreises bestens.

Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar

Als überaus erfreulich bezeichnete Ragg bei der Gesprächsrunde die Entwicklung der einst von der grün-roten Landesregierung in Leben gerufenen Gemein- schaftsschule Eschach-Neckar. Dieses Schulmodell habe sich in Niedereschach auch dank einer überaus engagierten Schulleitung und Lehrerkollegiums sowie der gut funktionierenden interkommunalen Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Deißlingen und Dauchingen bestens bewährt.

In diesem Sommer werden an der Gemeinschaftsschule zum ersten Mal Schüler in Niedereschach den regulären Realschulabschluss erlangen. Dies sei eine für Niedereschach großartige Sache. Ein langgehegter Wunsch in der Gemeinde gehe damit in Erfüllung. Er stehe zur Gemeinschaftsschule und zum Schulstandort, was sich auch in der beschlossenen, rund zwölf Millionen Euro kostenden Sanierung des Schulgebäude widerspiegle. Um das Projekt finanziell schultern zu können, habe man dieses in zehn Bauabschnitte, die Ragg den Kreisräten erläuterte aufgeteilt. Dank der Möglichkeit Zuschüsse zu erhalten, sei man bislang gut vorangekommen. Als "problematisch, unnötige Erschwernis und sehr aufwendig" bezeichnete Ragg in diesem Zusammenhang, dass alles europaweit ausgeschrieben werden müsse.

Interkommunale Zusammenarbeit

Die über das Schulprojekt zustande gekommene interkommunale Zusammenarbeit mit Deißlingen und Dauchingen habe sich mit den Projekten "Spurwechsel" und "EGON" stetig weiter entwickelt.

Ausführlich erläuterte Ragg auf Wunsch von Schurr, was über die "EGON" geleistet werde und wie das Projekt "Spurwechsel" funktioniere. Die SPD-Kreisräte waren beeindruckt von dem, was in Niedereschach auf die Beine gestellt werde.

Weitere große und spannende Projekte

Dass in Niedereschach aktuell noch andere spannende Projekte anstehen, zeigten die weiteren Ausführungen des Schultes. So plane man, als Ergänzung zu den vorhandenen Angeboten und Akteuren auf Genossenschaftsbasis den Bereich der "Nachbarschaftshilfe" auszubauen und zu professionalisieren. Hier wurde über Details, wie der hierfür notwendigen Qualifizierung der Beteiligten, lebhaft diskutiert. Weiteres Thema ist die mit Millionenaufwand geplante Friedhofneugestaltung, verbunden mit der Schaffung von Angeboten für neue Bestattungsformen.

Auch auf den Bereich des Natur- und Artenschutzes in Niedereschach ging Ragg ein, ebenso wie auf die angedachte Schaffung zusätzlicher Pflegeplätze im komplett ausgebuchten Pflegehaus.

Brennend interessierten sich die Kreisräte für das Projekt "Südumfahrung". Ragg ging dabei auf die jahrzehntelange Historie dieses in der Gemeinde kontrovers diskutierten Themas ein und erläuterte den Sachstand. Aktuell sei es der vierte Anlauf in Niedereschach, um das Projekt umzusetzen. Seit dem Jahr 2015 laufe diesbezüglich ein Bebauungsplanverfahren, das, so die Hoffnung des Bürgermeisters, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könne.

Derzeit werden verschiedene Gutachten erstellt, die dann im Gemeinderat und im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt werden sollen. In diesem Zusammenhang wurde auch über die Gewerbegebietserweiterung Richtung Dauchingen diskutiert. Nach der Informations- und Gesprächsrunde im Rathaus stand eine Besichtigung der Heizzentrale der Bürgerenergie Niedereschach (BEN) auf dem Besuchsprogramm. Der Vorstandsvorsitzende der BEN und Initiator des Projektes, Alwin Rist, stellte dabei das für die Kreisräte spannende, von Nachhaltigkeit geprägte Erfolgsprojekt vor.