Bürgermeister Martin Ragg beim Rundgang durch die Schule im Gespräch mit Architekt Karl-Peter Möhrle vom Büro "Möhrle + Möhrle".Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Schulsanierung: Probleme bei Statik verteuern den Aufzug / Kritik an Architekturbüro im Gemeinderat

Der Aufzug für das Schulgebäude wird deutlich teurer als geplant. Im Gemeinderat wurde Kritik laut.

Niedereschach. Auf Hochtouren läuft die Sanierung und Erweiterung des Niedereschacher Schulgebäudes. Die Ferienzeit nutzten die Architekten und die Handwerker dazu, um besonders schmutz- und lärmintensive Arbeiten zu erledigen.

Vor der Sitzung trafen sich die Mitglieder des Gemeinderats, um sich vor Ort ein Bild vom Stand der umfangreichen Arbeiten zu verschaffen. Architekt Karl-Peter Möhrle erläuterte beim Rundgang durch die Großbaustelle zahlreiche Details, auch mit Blick auf den Einbau eines Aufzuges, der bei der späteren Beratung noch große Wellen schlug, da das Ausschreibungsergebnis in Höhe von 251 074 Euro weitaus höher lag als die ursprüngliche Kostenschätzung, die sich auf 104 500 Euro belief.

Nach Prüfung durch den Statiker gab es einige kostenintensive Überraschungen, die in der Form so nicht absehbar waren, wie Ortsbaumeister Hartmut Stern betonte. Unter anderem müssten vorhandene Stützen komplett erneuert werden. Insgesamt sei das Angebot jedoch in sich schlüssig. Der Preisspiegel zeige, dass reell kalkuliert wurde. Beim Aufzug handle es sich um ein "Schlüsselgewerk", das man unbedingt jetzt erledigen müsse, um den weiteren Fortgang der Sanierungsarbeiten nicht zu gefährden.

Michael Asal bezeichnete die Überschreitung als gewaltig. Er vertrat die Meinung, dass dies einem so renommierten Architekturbüro so nicht hätte passieren dürfen. Sein Ratskollege Markus Dietrich zeigte sich "schockiert". "Haben wir das richtige Architekturbüro?", lautete seine Frage. Am liebsten hätte Dietrich die Ausschreibung aufgehoben.

Dann würde das Ausschreibungsergebnis auch nicht anders ausfallen, zeigte sich Hartmut Stern sicher und bat darum, wegen dieser einen Position nicht alles auf dem Architekturbüro "abzuladen". "Die Schuld beim Architekturbüro zu suchen ist falsch", so Stern. Das sei so nicht in Ordnung, zumal bei den bisherigen Gewerken das Büro stets sehr gut lag und die Ausschreibungsergebnisse meist sogar unter der Kostenschätzung lagen.

Insgesamt laufe die Großbaustelle auch kostenmäßig gut. Nach langer Diskussion wurde bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen der Vergabe an die Firma Anton Haas aus Schramberg zugestimmt.