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Der Borkenkäfer sorgt für 100 Festmeter zusätzlich angefallenes Holz

Der Klimawandel macht sich auch im Niedereschacher Gemeindewald bemerkbar. Das zeigte sich bei der Sitzung des Gemeinderats.

Niedereschach. Den Forstwirtschaftsplan stellte erstmals die neue Revierförsterin Anna-Lena Grieb dem Ratsgremium vor. Ihr zur Seite stand der ebenfalls für den Gemeindewald zuständige Forstamtsleiter Philipp Weiner, ebenfalls erstmals im Ratsgremium. Er ließ das abgelaufene Jahr aus fortwirtschaftlicher Sicht Revue passieren. So seien aus seiner Sicht durch die Klimaextreme die Wälder in Mitteleuropa ziemlich gebeutelt worden.

Deutlich zu sehen sei dies an den Schäden, die hier an der Ostabdachung des Schwarzwaldes allerdings nicht so gravierend wahrgenommen würden. Im gesamten mitteleuropäischen Raum sei in den Wäldern jedoch eine Katastrophe im Gange, wie man sie in solchem Umfang bisher noch nie erlebt habe. Ganze Berghänge seien bereits im südlichen Schwarzwald vom Käfer kahl gefressen. Bei den schweren Unwettern in Italien seien erst vor kurzem allein in Südtirol 20 Millionen Festmeter Holz umgerissen worden. In diesem Umfeld müsse man sich nun Gedanken machen, wie das Holz noch vermarktet werden könne. "Wir sind voll im Klimawandel drin, und was wir tun können, sollten wir tun", meinte Weiner. Anhand von Klimamodellen für Fichte, Buche und Tanne gab er Hinweise, wie das gelingen könne. Denn was zum Beispiel für die Fichte ursprünglich für das Jahr 2050 prognostiziert worden sei, das sei bereits heute bittere Realität geworden. Der Forstwirtschaftsplan, wie von ihrem Vorgänger Wolfgang Storz noch erarbeitet, konnte erfüllt werden, so Revierförsterin Anna-Lena Grieb. Lediglich der Anteil beim minderwertigen Palettenholz habe zugenommen, zurückzuführen auf das angefallene Käfer- und Sturmholz. Insgesamt 500 Festmeter Sturmholz und 100 Festmeter Käferholz seien im Berichtsjahr zusätzlich angefallen.

Die Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2019 habe sie so gestaltet, dass man sich in ähnlichem Rahmen wie im laufenden Fortwirtschaftsjahr bewege mit geplanten Gesamteinnahmen von rund 84 000 Euro aus dem Erlös des Holzverkaufs, wobei nicht sicher vorausgesagt werden könne, wie sich der Holzpreis weiterentwickle. Abzüglich der Ausgaben für den laufenden Forstbetrieb wie Unterhaltung der Waldwege, Waldkulturkosten und Holzfällung und Aufbereitung sei für das kommende Forstwirtschaftsjahr unterm Strich ein Überschuss von rund 48 000 Euro eingeplant.