Konzert: Kirchenchor spielt geistliche Musik im Gemeindezentrum
Niedereschach (alb). Mit einer geistlichen Adventsmusik begeisterte der Kirchenchor der evangelischen Jakobusgemeinde am zurückliegenden Sonntagabend im evangelischen Gemeindezentrum in Niedereschach die Besucher.
Musikalisch unterstützt und bereichert wurde der Abend von Erich Maier (Orgel/Klavier), Martin Ragg (Trompete), Karin Haß (Oboe) sowie Elfriede Dommert, Regine Aichele, Manuela Lübben, Maria Gerhardt und Brigit Lang (alle Flöte). Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von Dirigent Hartmut Lübben. Der Eintritt zu dem Konzert war frei. Es wurde um eine Spende gebeten für die Unterstützung der Arbeit von Norbert Noltemeyer, der als Arzt für den Verein "German Doctors" für sechs Wochen in die Slums Kalkuttas gereist ist, um die unfassbare Not dort zu lindern.
Hartmut Lübben schilderte zu Beginn des Konzertes bei der Begrüßung von Müttern, die nackte Kinder in ihren Armen tragen, von Kindern, die teils auf ihren eigenen Exkrementen sitzend mit großen Augen trotzdem hoffnungsvoll in die Welt schauen. Da frage man sich schon, wie Gott das zulassen könne. In solchen Momenten spüre er unendliche Dankbarkeit.
Im voll besetzten Gemeindezentrum wurde das Konzert mit einer von einem unbekannten Komponisten stammenden Intrade für Orgel und Trompete eröffnet. Es folgte der Chor mit der Motette von Andreas Hammerschmidt "Machet die Tore weit" und "Übers Gebirg’ Maria geht" (Mariä Heimsuchung) und "Maria ging zum Heiligtum".
Nach einer instrumentalen Einstimmung des zweiten Konzertteils durch die Orgel (Pastaroale aus op. 6 No. 8 von Arcangelo) und einer Lesung von Pfarrer Peter Krech stand eine Messekomposition des Franzosen Charles Gounod "Messe brève no. 7 in C-Dur aux chapelles" für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orgel, Trompete und Flöten aus dem Jahre 1890 auf dem Programm. Die volkstümliche Schlichtheit der Empfindung, die Vielfalt der musikalischen Umschreibungen von Hinwendung, zärtlicher Fürsorge, Erwartung und Erfüllung, die klangliche Zeichnung einer pastoralen, naturnahen Szenerie, machen dieses Werk über den Messetext hinaus zu einem Kaleidoskop adventlicher Stimmungsbilder. Mit Robert Führers "Andante" op. 271,1 für Orgel und einer weiteren Lesung von Pfarrer Peter Krech endete der zweite Konzertteil.
Der dritte Teil des Konzerts startete mit einer romantischen Motette Albert Beckers "Das Volk, das im Finstern wandelt", die ihre Deutung in heutige Tage nahelegt. Sie war dem gemeinsamen Singen und Musizieren von Chor und Gemeinde mit dem Quempas und einem Interimsatz von Hermann Stern gewidmet.
Mit einer Zugabe des Flötenkreises endete das beeindruckende Konzert, dessen Durchführung, wie Hartmut Lübben erläuterte, im Vorfeld durch Krankheit und sogar Tod mit sehr vielen Schwierigkeiten verbunden war. Umso herzlicher fiel der wohlverdiente Beifall der Konzertbesucher aus und umso höher muss man die musikalischen Leistungen aller Ausführenden bewerten.