Kunst: Werke vom Maler und Niedereschacher Fridolin Leiber zu sehen

Ob "Schutzengelbilder" oder "Stufenaltersbilder", Fridolin Leiber hinterlässt Werke, die auch noch nach 100 Jahren eine Wirkung bei ihren Betrachtern hervorrufen.

Niedereschach. Am dritten Advent stellt das Team des Heimatmuseums mit Fridolin Leiber eine außergewöhnliche und weltbekannte Persönlichkeit aus Niedereschach vor, und ruft dabei das künstlerische Wirken des Malers in Erinnerung. Alle Interessierten können von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum in Fischbach dessen Werke bewundern.

Im Jahr 1853 wurde Leiber in der Rottweiler Straße 38 in Niedereschach geboren. Zunächst lernte er im Schwarzwald das Uhrenschilder-Malen. Wo, ist wie so vieles von ihm, leider unbekannt. Der Schwarzwälder Uhrenmaler meldete sich allerdings 1881 auf eine Annonce des Frankfurter Kunstverlags Eduard Gustav May im Fachblatt "Freie Künste". Er wurde daraufhin Leiter des lithografischen Ateliers und somit "Hausmaler" der Firma May. Diese Funktion hatte er von 1882 bis 1912 inne. Er gilt als der Schöpfer der "Schutzengelbilder", die seit 1900 und bis heute noch in vielen Kinderzimmern auf der ganzen Welt hängen. Außerdem waren seine "Stufenaltersbilder" und eine große Anzahl Heiligenbilder in der damaligen Zeit sehr beliebt.

Zu Lebzeiten waren seine Bilder Öllithografien und hauptsächlich für wohlhabende Bürgerhäuser erschwinglich. Später, mit der Erfindung des Offsetdrucks, konnten sich alle Menschen seine Bilder leisten.

Seine Beliebtheit zeigt sich auch darin, dass er unzählige Male kopiert wurde und seine Themen in verschiedensten Genres erschienen. Heute noch finden sich Postkarten, Puzzles und vieles mehr im Handel. Bekannte Firmen wie Hummel benutzten seine Vorlagen.

Man kann also sagen, dass Fridolin Leiber, von dem außer seinen Werken, letztendlich nur sehr wenig bekannt ist, einer der ganz großen Söhne Niedereschachs ist.

Das LebensSpuren-Heimatmuseum hat das Thema aufgegriffen und zeigt bis Juni 2020 eine Werkschau mit Originalen und Reproduktionen seiner Bilder.

Wenn auch einzelne seiner Werke in bekannten Kunstmuseen – etwa dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg – hängen, so ist dies doch die bislang einzige umfassende Ausstellung zu Fridolin Leiber. Wer sich für Kunstgeschichte und die Gemeinde Niedereschach interessiert, ist eingeladen, diesen bedeutenden Maler besser kennenzulernen.