Werner Reich (links) und Wolfgang Hauser werden am 2. Februar beim "Lumpenliedlesingen" wieder für beste Stimmung im "LebensSpuren Museum" sorgen. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Ob Heuaufzug, alte Skier, neue Erkenntnisse oder Lumpenlieder / Das bietet das Museum

Das Museum lockt mit abwechslungsreichen Ausstellungsstücken und Aktionen.

Niedereschach-Fischbach. Hoch her ging es am vergangenen Sonntag im "LebensSpuren Heimatmuseum" der Gemeinde Niedereschach. Zahlreiche Kinder mit Opas und Vätern waren zugegen, um die am 15. Dezember begonnen "Holzzügle" weiterzubauen. Das jeweils noch fehlende Teil, Lok oder Tender, konnten am Sonntag fertiggestellt werden.

Nebenbei schauten auch immer mal wieder die Besucher des Cafés vorbei. Auch diese waren sichtlich erfreut über die Bastelinitiative, die das LebensSpuren Heimatmuseum nicht zum ersten Mal anbietet. Am Sonntag, 5. April, wird es wieder eine solche Aktion geben.

Alte Skier

Immer wieder, so Museumschef Hans Otto Wagner, gelangen weitere Ausstellungsstücke ins Museum, die einen passenden Platz finden. So bekam das Museum jüngst, durch Vermittlung von Otto Sieber, einige Paar alte Ski in den Fundus, die aus den 50er- Jahren stammen. Passend dazu wurden alte Skischuhe auf die Ski montiert, die nun in der Schusterei zu den dort schon vorhandenen Skiern dazukamen. Ein Paar Skier steht jetzt auch in der Küferei, wo ganz zu Anfang die ersten Skier hergestellt wurden. Ob sie allerdings aus gebogenen Fassdauben bestanden, ist so nicht nachprüfbar. Vielleicht gab es Versuche.

Heuaufzug

Durch das Geschenk einer aufwendig handwerklich hergestellten hölzernen Umlenkrolle aus Zepfenhan wurde es nun möglich, im Museum auch einen funktionierenden Heuaufzug zu installieren. Dabei kann der Besucher die Funktion der selbstschließenden Heuzange selbst ausprobieren. Ganz nach dem Prinzip: Probieren geht über Studieren.

Neue Erkenntnisse

Durch seine Kontakte zur Landesstelle für Museumsbetreuung, auf deren Homepage auch das LebensSpuren Heimatmuseum Niedereschach präsent ist, konnte Hans Otto Wagner weitere interessante Details zu dem Niedereschacher Maler Fridolin Leiber in Erfahrung bringen. Zunächst muss nun das Geburtsdatum korrigiert werden. Entgegen den Angaben, die im Internet zu finden waren, ist Fridolin Leiber bereits am 4. März 1843 geboren, also ganze zehn Jahre früher als bisher angenommen. Deshalb war unter dem ursprünglichen Datum auch nichts im Kirchenbuch zu finden. Sein Vater war Thomas Leiber, Bauer, und die Mutter Helene war eine geborene Rieger. Fridolin Leiber hatte auch zwei Geschwister, einen Bruder Andreas, geboren 1841 und eine Schwester Margarete, geboren 1840. Demnach war Leiber verheiratet mit Albertine, geborene Bob, die höchstwahrscheinlich auch aus Niedereschach stammte. Leibers Sohn Alfred wurde 1875 in Villingen geboren und zog wie der Vater nach Frankfurt, wo er 1902 heiratete. Der Maler Fridolin Leiber hatte bis zu diesem Jahr ein eigenes Atelier in Frankfurt im Kettenhof 4, das er aber aufgab und dann ganz für die Firma May arbeitete. Schon 1882 war er Leiter des grafischen Ateliers der Firma E.G. May in Frankfurt. Dort blieb er auch bis zu seinem Tod 1912. Die neuen Lebensdaten bringen Fridolin Leiber noch näher in Beziehung zu seinem Heimatort Niedereschach. Auch seine Familie hat Spuren hinterlassen, da es doch noch Personen gibt, die sich an den Namen "s’Leibers" und das Wohnhaus in der Rottweilerstraße 38 erinnern können. Die neuen Informationen zu Fridolin Leiber stammen aus der Recherche Wagners beim Landesarchiv-BW.

Lumpenliedle singen

Am Sonntag, 2. Februar, findet im Museum wieder das traditionelle Lumpenliedle-Singen mit Werner Reich und Wolfgang Hauser statt. Erfahrungsgemäß ist es notwendig, dass man sich frühzeitig anmeldet, da die Plätze im Museumscafé begrenzt sind. "Wir haben ein Kontingent von 45 Plätzen", so der Hinweis Wagners. Es sei empfehlswert, sich frühzeitig unter Telefon 0152/34 24 82 30 anzumelden.